Schwabmünchner Fantasy
Die Schwabmüncherin Sabrina Uhlenbrock hat einen Fantasyroman mit einer Freundin geschrieben. Was sie an dieser Arbeit begeistert und wie Corona der Autorin zu schaffen macht
Sabrina Uhlenbrock hat ihr erstes Buch geschrieben. Das verbirgt sich hinter „Fluch der verlorenen Seelen – Das Vermächtnis der Familien“.
Schwabmünchen Ihre ersten Geschichten hat sie sich ausgedacht, als sie noch klein war – beflügelt von den Erzählungen ihrer Eltern. Inzwischen ist Sabrina Uhlenbrock 30 Jahre alt und hat ihren ersten Roman zu Papier gebracht. Ende Oktober erschien das Fantasy-Buch „Fluch der verlorenen Seelen – Das Vermächtnis der Familien“.
Ein Jahr hat die Schwabmünchnerin daran gearbeitet, allerdings nicht allein. Das Werk entstand in Zusammenarbeit mit einer Freundin, Daniela Conzelmann. „Ohne sie hätte ich meine Ideen wohl nie zu Papier gebracht“, sagt Uhlenbrock.
Ein Zufall hatte die beiden zusammengeführt, denn sie sind begeisterte Reiterinnen. Bei einem Ausritt erwähnte Conzelmann, sie wolle gerne ein Buch schreiben, aber es fehle ihr an Ideen. Uhlenbrock dagegen hatte schon immer eine blühende Fantasie, wie sie sagt. Sie habe es aber nie geschafft, etwas aufzuschreiben.
Die perfekte Mischung also für ein gemeinsames Werk: Uhlenbrock lieferte die Ideen, Conzelmann setzte sie sprachlich um. „Wir haben uns super ergänzt und viel voneinander gelernt“, sagt Uhlenbrock. Und das nicht nur in der Arbeit an sich. Denn während sich ihre Kollegin für Horrorgeschichten, Thriller und die Psyche der Charaktere interessiert, hat Uhlenbrock ein Faible für Fantasy. „Auch das wollten wir verbinden“, sagt die 30-Jährige.
Viel Zeit zum Schreiben hatten die Autorinnen nicht, immerhin arbeide Vollzeit – Uhlenbrock als Buchbinderin, Conzelmann als Redakteurin. So nutzten sie jede freie Minute, um ihren Roman weiterzuentwickeln. „Wir haben uns teilweise Sätze oder einzelne Abschnitte zum Gegenlesen geschickt“, erinnert sich Sabrina Uhlenbrock.
In mühsamer Kleinarbeit entstanden 460 Seiten, auf denen sie die Geschichte von Amalia erzählen – einer jungen Frau, die nach einem
in der Psychiatrie landet und dort Menschen trifft, die wie sie mysteriöse Dinge wahrnehmen. Sie lernt Freya kennen und taucht ein in eine mystische Welt voll geisterhafter Wesen. Am Ende liegt es an ihr, eine unheilvolle Prophezeiung abzuwenden.
In einem Satz zusammengefasst: „Es ist eine Fantasygeschichte, aber als Leser kann man sich auf sehr reale Art mit den Figuren identifizieren“, sagt Uhlenbrock. Die psychobeiten logische Ebene war den Autorinnen wichtig. „Das macht die Entwicklung der Charaktere interessanter“, sagt Uhlenbrock. So behandelt der Roman Fantasy-untypische Themen wie Selbstverletzung oder psychische Erkrankungen. Dafür war eine Menge Recherche notwendig. Etwa ein Jahr schrieben sie an dem Buch, suchten auch selbst nach einem Verlag.
Nach einigen Absagen kam Anfang des Jahres die freudige NachSelbstmordversuch richt: Ein kleiner Verlag aus Österreich wollte ihr Werk publizieren. „Darauf haben wir erst mal angestoßen“, erinnert sich Uhlenbrock mit einem Lachen. Weil sie als Einheit wahrgenommen werden wollten, sollte das Buch unter einem Pseudonym erscheinen. Das Duo entschied sich für Darina D.S, eine Zusammensetzung ihrer beider Namen.
Seit Ende Oktober ist der Fantasy-Roman im Handel. Die Illustrationen im Buch hat Uhlenbrock selbst gestaltet, denn sie liebt das Zeichnen wie das Schreiben. Das Gefühl, als sie das gedruckte Werk zum ersten Mal in den Händen hielt: „Unbeschreiblich“, sagt die 30-Jährige. „Autorenkollegen würden sagen, es ist ein bisschen, als ob man ein Baby im Arm hält.“
Die Corona-Krise hat die Freude zwar ein wenig getrübt. Denn ohne Messen oder Lesungen sei es für unbekannte Autorinnen schwierig, sich am Markt zu etablieren, weiß die Schwabmünchnerin. Aber die beiden machen das Beste daraus, veranstalten Online-Lesungen, sprechen mit Buchhändlern vor Ort. Bald soll das Werk als Hörbuch erscheinen.
An neuen Ideen mangelt es den beiden ebenfalls nicht, sie werkeln schon am zweiten Teil. „Manchmal ist es schwer, sich von der fiktiven Welt zu lösen“, sagt Uhlenbrock. Denn was sie am Schreiben so begeistert: „Man ist frei von allen Zwängen und kann Dinge tun, die einem im realen Leben verwehrt sind. Gerade in diesen Zeiten bietet das Schreiben einen Ort, an dem ich mich wohlfühlen kann.“