KrippenTradition in Bobingen lebt weiter
Die Stadt baut die Guckkastenkrippe am Treppenaufgang des Rathauses auf
Bobingen Die Geschichte der Rathauskrippe begann im Spätherbst 1983. Nur wenige Wochen vor dem Christkindlmarkt wurde in der Stadtverwaltung die Idee geboren, das weihnachtliche Angebot des Gewerbevereins auf dem Rathausplatz mit einem traditionellen Krippenmotiv im Rathaus zu bereichern.
Auf Initiative von Karl John, ehemaliger Hauptamtsleiter der Stadt Bobingen, wurde die Krippe weiter ausgebaut, und die Stadtverwaltung kaufte 1989 eigene Figuren. Der damalige Amtsbote Konrad Bobinger, ein Krippenbauer aus Leidenschaft, ergänzte die Bauten harmonisch.
Auch in diesem Jahr wird Stadtarchivar Wolfgang Bobinger die Krippe
am Fenster rechts vor dem Rathauseingang aufbauen und damit die Tradition und Leidenschaft seines verstorbenen Vaters Konrad Bobinger aufrechterhalten. Was eine schöne und traditionelle Krippe ausmacht, das hat Konrad Bobinger schon als kleiner Bub von seinem Vater gelernt: Die Krippe muss eine Geschichte erzählen. Vielmehr noch: Sie muss den Zauber der Weihnachtsbotschaft, das Weihnachtsgeheimnis, für große und kleine Betrachter erlebbar machen.
Die Krippendarstellung im Rathaus beginnt traditionell mit der Szene der Herbergssuche. Erst zu Weihnachten kommt die kleine Futterkrippe in die Mitte. Sorgfältig bettet Wolfgang Bobinger kurz vor dem 24. Dezember das Jesuskind hinein, stellt Maria und Josef dazu und bringt die Engel am Krippenstall über der Geburtsszene an.
Weil einst ein Stern den Waisen aus dem Morgenland den Weg nach Bethlehem wies, trifft zum 6. Januar eine Karawane in der Krippe ein. Die Heiligen Drei Könige kommen im Ornat, ihre Kamele sind beladen mit Proviant und den Geschenken für den kleinen Gottessohn: Gold, Weihrauch, Myrre. Die Guckkastenkrippe kann zwischen dem ersten Advent und dem Dreikönigstag zu jeder Tageszeit bestaunt werden – auch dann, wenn das Rathaus nicht geöffnet hat.