Bestseller mit Stecker
Mitsubishis Outlander kam lange vor dem Plug-in-Hybrid-Boom. Das zahlt sich jetzt aus
Ein bisschen sehr plötzlich haben viele Hersteller zuletzt ihre Liebe zum Plug-in Hybriden entdeckt. Kommt doch fast alles, was einen Stecker hat, in den Genuss üppiger staatlicher Förderprämien. Gerade noch so und irgendwie auf den fahrenden Zug aufgesprungen zu sein – diesen Vorwurf kann man Mitsubishi nicht machen.
Seit gut acht Jahren haben die Japaner einen PHEV, so die Abkürzung, schon im Programm. So konnte der „Outlander“zum meistverkauften Plug-in Hybriden Europas avancieren. In Deutschland ist jeder vierte zugelassene SteckdosenHybride ein Outlander.
Auch technisch ging Mitsubishi früh eigene Wege. Anders als bei den meisten Wettbewerbern spielt im Outlander nämlich nicht der Verbrenner die erste Geige, sondern der Elektromotor, genau genommen die Elektromotoren. Einer sitzt vorne mit 82 PS, einer hinten mit 95 PS. Der Benziner leistet 135 PS und verfügt über einen in diesen Zeiten riesigen Hubraum von 2,4 Litern.
Das verblüfft umso mehr, als dass der Otto im Outlander eigentlich nur das „Ladegerät“gibt für die beiden E-Maschinen. Die allermeiste Zeit speist er Energie in die Bordbatterie ein, mit der wiederum die beiden Elektromotoren versorgt werden. Vorteil: Der Benziner arbeitet unaufgeregt und auf einem niedrigen Drehzahlniveau, was den Akustikkomfort in dem Wagen erhöht. Nachteil: Bei vollem Druck aufs Gaspedal heult der Motor umso stärker auf und die Leistung kommt mit Verzögerung, was Experten den „Gummiband“-Effekt nennen. Eigentlich nur auf der Autobahn wird das Fahrzeug direkt vom Verbrenner angetrieben.
Über dieses sehr komplexe Zusammenspiel der Antriebskomponenten muss sich der OutlanderFahrer keine Gedanken machen. Die Elektronik regelt das schon. Lediglich den Grad der Rekuperation kann man über Lenkradwippen selbst einstellen, was das Elektroauto-typische Ein-Pedal-Fahren begünstigt. Und dann gibt es noch einen „Sport“-Modus anzuwählen, in dem der SUV besser am Gas hängt.
Ein Sportler wird der Mitsubishi dadurch nicht. Er bleibt ein zurückhaltender Gleiter, mit dem man bis zu 57 Kilometer sogar rein elektrisch zurücklegen kann, wobei die Höchstgeschwindigkeit unter Strom 135 km/h beträgt. An der Haushaltssteckdose sind die Batterien in 5,5 Stunden wieder gefüllt, am Schnelllader reichen 25 Minuten.
Im eingangs erwähnten Rennen um die Elektroförderung mischt natürlich auch der Mitsubishi Outlander mit. Bis zu 8000 Euro Bonus können Käufer einstreichen. Somit fällt der Basispreis für einen soliden, großen Plug-in Hybrid SUV auf unter 30 000 Euro. Das ist attraktiv.
● Kofferraum
● 0 – 100 km/h
● Spitze
● Verbrauch WLTP 463 –1602 l 10,5 s 170 km/h 1,8 l Super 14,8 kWh Strom
● CO2Ausstoß 40 g/km
● Energieeffizienzklasse A+
● Preis 37 990 Euro abzgl. Prämie