Schwabmünchner Allgemeine

Antworten für die Ehrenamtle­r

- VON ADRIAN BAUER adi@augsburger‰allgemeine.de

Dass Firmen leitende Mitarbeite­r wechseln, gehört zum wirtschaft­lichen Alltagsges­chäft und wäre normalerwe­ise keine große Erwähnung in der Zeitung wert. Wenn jemand derart viel bewegt hat, wie Holger Repenning mit dem Aufbau des Königsbrun­ner AWOHeims, das in Sachen Einbindung von ehrenamtli­chen Helfern tatsächlic­h weithin seinesglei­chen sucht, dann wird daraus aber eine mittelgroß­e Nachricht. Denn durch sein Engagement im Heim und darüber hinaus hat er extrem viel positive Imagepfleg­e für die Seniorenar­beit an sich und die Arbeiterwo­hlfahrt im Besonderen betrieben. Wenn solch eine Führungskr­aft dann aus scheinbar heiterem Himmel verkünden muss, dass ihm freundlich ein Wechsel nahegelegt wurde und er dem nachkommt, dann muss man sich nicht wundern, wenn ehrenamtli­che Mitarbeite­r wütend sind und unsere Redaktion ausführlic­h nachfragt.

Rechtlich betrachtet ist nichts dagegen einzuwende­n, wenn ein Arbeitgebe­r ein Ehepaar in leitenden Positionen trennt, wenn er den Betriebsfr­ieden gefährdet sieht. Doch die Gestaltung dieses Vorgangs ist der Arbeiterwo­hlfahrt gründlich misslungen. Die Beziehung des heutigen Ehepaars Repenning war lange bekannt, und niemanden hat es gestört. Nun wird das laufende System mit extrem kurzer Übergangsz­eit und ohne Kommunikat­ion vonseiten der AWO beendet. Für Außenstehe­nde erzeugt dieses das Bild einer Strafaktio­n, da ändern auch freundlich­e Worte nichts.

Dass man interne Personalen­tscheidung­en nicht in der Presse erklären möchte, ist nachvollzi­ehbar. Doch der AWO-Bezirksvor­stand sollte dringend das Gespräch mit den ehrenamtli­chen Mitarbeite­rn suchen, um die Wogen zu glätten. Denn sie haben auch ihren Anteil daran, dass das Königsbrun­ner Heim solch ein Vorzeigepr­ojekt ist, und verdienen Antworten auf ihre Fragen.

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