Mittelneufnach hat ehrgeizige Ziele bis 2026
Der Haushaltsplan 2021 ist relativ ausgeglichen – neue Kredite sollen erst ab 2022 aufgenommen werden
Mittelneufnach In der jüngsten Gemeinderatssitzung in Mittelneufnach mussten die Räte über viele Zahlen und Projekte im Haushaltsplan 2021 sowie über den Finanz- und Stellenplan abstimmen. Erfreulich ist der kontinuierliche Schuldenabbau: Waren es am 1. Januar 2008 noch knapp 2,5 Millionen Euro, ging die Schuldenlast zum 1. Januar 2021 auf 900.000 Euro zurück. Eine Kreditaufnahme sieht der Plan erst in den Jahren 2022 und 2023 von jeweils 300.000 Euro vor.
Überhaupt hat sich die Gemeinde ehrgeizige Ziele bis zum Jahr 2026 gesetzt: Neue Fahrzeuge für die Feuerwehren, Fertigstellung der Baugebiete „Riedle“und „Espele Nord“sowie das Gewerbegebiet, Ausbau der Hauptstraße in Reichertshofen, Breitbandausbau oder der Anschluss an die Staudenwasserversorgung zählen unter anderem zu den Plänen
Gemeinde. Nach dem Beschluss wurden auch die Haushaltssatzung, der Stellenplan und der Finanzplan einstimmig verabschiedet.
Der Haushaltsplan für das Jahr 2021 wurde bereits in der Dezembersitzung vorberaten. Die damals gewünschten Änderungen wurden mittlerweile durch die Verwaltungsgemeinschaft Stauden eingearbeitet und einstimmig beschlossen. Korrekturen gab es unter anderem beim Anschluss zum Staudenwasser und zur Verbesserung der Wasserversorgung.
Ausgaben für das Baugebiet „Espele Nord“sowie auch ein Pauschalansatz von rund 400.000 Euro für das Projekt Hauptstraße Reichertshofen im Rahmen der Dorferneuerung wurden ebenfalls aufgenommen. Die Personalkosten sind vorsorglich wegen eventueller tariflicher Anpassungen um fünf Prozent erhöht worden. Dagegen wurden die Kindergartengebühren wegen der Corona-Pandemie etwas reduziert. Auch Kosten für Straßenunterhalt, Gebäudeunterhalt des Gemeindezentrums, einer Abluftanlage im Feuerwehrhaus sowie neue Spielgeräte für den Kindergarten wurden im Haushaltsplan berücksichtigt. Gerade die Spielgeräte lagen Bürgermeisterin Cornelia Thümmel am Herzen, da die bisherigen Klettertürme veraltet waren oder aus Sicherheitsgründen abgebaut wurden.
Nach einer Brückenüberprüfung lag nun das Ergebnis für drei Brücken vor. Während die Brücke neben dem Mittelneufnacher Sportplatz noch in relativ gutem Zustand ist, stünden mittelfristig für die in Mittelneufnach als „Entenbrücke“bekannte Brüder cke in der Lindenstraße Sanierungsmaßnahmen für Asphalt und Brückengeländer an. Die Brücke in der Grimoldsrieder Straße in Reichertshofen ist dagegen nur noch in einem ausreichenden bis sanierungsbedürftigen Zustand. Dort wurden erhebliche Schadstellen im Fahrbahnbelag sowie Betonschäden im Fundament festgestellt.
Die Gemeinde will möglichst alle Sanierungsarbeiten in einem Zug im Jahr 2021 durchführen. Kleinere Arbeiten soll, so weit wie möglich, der Bauhof ausführen. Die vorläufige Kostenschätzung liegt bei circa 40.000 Euro. Nach Vorlage eines konkreten Angebots wird der Gemeinderat über das weitere Vorgehen abstimmen.
Die Lechwerke (LEW) hat der Gemeinde mitgeteilt, dass in der Weiherstraße im Ortsteil Reichertshofen ein Holzmast für die Straßenbeleuchtung in sehr schlechtem Zustand sei und gegen eine moderne LED-Leuchte ausgetauscht werden sollte. Der Rat stimmte hier ebenfalls einstimmig für den Austausch. Um eventuell Stromkosten über eine teilweise Abschaltung der Straßenbeleuchtung zu sparen, hat die Gemeinde auf ihre Anfrage bei der LEW nun die Antwort erhalten: Da die Gemeinde schon ziemlich viele Straßenleuchten auf LED umgestellt hat, wäre das Verhältnis von StromErsparnis gegenüber den Kosten eines komplizierten Umbaus mit Zeitschaltuhr oder Ähnlichem mehr als unwirtschaftlich. Auch von einer kompletten Abschaltung der Beleuchtung in Nebenstraßen rät die LEW ab, da es hier in anderen Kommunen nur zu heftigen Reklamationen und Rückbau kam.