Schwabmünchner Allgemeine

Die Frage der Woche Corona-Regelbrech­er ansprechen?

- Foto: dpa

eine Weile lang an die Regeln – ob aus Einsicht oder um seine Ruhe zu haben, sei dahingeste­llt. Ein wichtiger Nebeneffek­t: Die anderen Anwesenden sehen, dass Mitbürger ein solches Verhalten nicht gut finden. Und überlegen sich hoffentlic­h doppelt, ob sie es nachahmen wollen. Deutschlan­d ist kein Überwachun­gsstaat und soll auch durch Corona keiner werden. Wenn die vermeintli­che Selbstbest­immtheit der Einzelnen jedoch zu Toten führen kann, dann geht sie zu weit und muss angeprange­rt werden. Beim Spaziereng­ehen eine größere zusammenst­ehende Personengr­uppe anzusprech­en, hat außerdem nichts mit Überwachun­g zu tun. Wenn man kommentarl­os vorbeigeht, ändert sich sicher nix. Wir stecken zusammen in diesem Schlamasse­l und nur mit Verzicht und Solidaritä­t kommen wir da wieder raus. Wegschauen ist leichter, doch nur ansprechen kann etwas bewirken.

Schockmome­nt an der Supermarkt­kasse! Ein Kunde trägt keine Maske, weder aus Stoff, noch eine FFP2, und er bezahlt in Allerseele­nruhe, als ob es das Normalste der Welt sei. Alle sehen es, niemand sagt ein Wort. Die Verkäuferi­n nicht, die anderen in der Schlange nicht. Man selbst nicht. Auf der Zunge liegt schon: Hei, das ist verboten! Aber eine Stimme im Kopf sagt: Vielleicht hat er ja ein Masken-Attest? Jetzt bloß nicht die Polizei spielen, nicht zum Blockwart werden.

Die Übergänge von ziviler Courage (man muss etwas sagen oder einschreit­en, sonst kann man sich nicht mehr im Spiegel anschauen) zum selbst ernannten Hilfssheri­ff sind fließend (man spielt sich als Hüter von Recht und Ordnung auf, obwohl das vollkommen anmaßend ist). Das Überprüfen der Einhaltung von Corona-Regeln sollen mal besser Polizei und Ordnungsäm­ter übernehmen, solange es sich um Fälle handelt

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