Großes Fragezeichen hinter VhsPräsenzkursen
Bei einer Inzidenz über 100 sind Angebote vor Ort untersagt. Eigentlich sollte ab 12. April wieder Leben in die Kursräume einkehren. Wie die Pläne der Volkshochschule aussehen
Mit dem Ende der Osterferien wollte die Augsburger Volkshochschule (Vhs) ab 12. April wieder in großem Umfang mit Präsenzangeboten anfangen. Rund 1400 analoge Kurse und Veranstaltungen sind im Programm für das Frühjahrs- und Sommersemester aufgelistet. Angesichts der steigenden Corona-Zahlen auch in Augsburg sieht Vhs-Chef Stefan Glocker hinter diesem Vorhaben ein großes Fragezeichen. Die Möglichkeit, Kurse vor Ort anzubieten, hängt von der Sieben-Tage-Inziab. Liegt sie über 100 – was derzeit der Fall ist – ist der Präsenzbetrieb untersagt. Bei Gesundheitsund Sportkursen liegt die Grenze sogar bei 50. „Keiner weiß, wie die Situation am 12. April ist“, sagt Glocker. Die Prognosen zum Infektionsverlauf stimmten ihn jedoch wenig zuversichtlich.
Aus diesem Grund wird gerade in seinem Haus überlegt, den Start des Präsenzbetriebs zu verschieben. Im Gespräch seien zwei Wochen oder acht Wochen. In letzterem Fall ginge es mit den Vor-Ort-Kursen erst Anfang Juni nach den Pfingstferien los. Die Entscheidung für eine der beiden Möglichkeiten werde in den nächsten Tagen getroffen, kündigt der Vhs-Direktor an.
Nach seiner Beobachtung buchen die Teilnehmer aktuell Präsenzkurse ohnehin sehr zurückhaltend. Es herrsche viel Unsicherheit. Anders sehe es hingegen bei den rund 300 Online-Kursen aus, die derzeit angeboten werden. Wegen der guten Nachfrage überlege man deshalb, einen Teil der Präsenzkurse in digitale Veranstaltungen umzufunktionieren. „Als Erstes muss aber der Dozent oder die Dozentin dazu bedenz reit sein. Und dann müssen auch noch die Teilnehmer mitmachen.“Nicht jeder Kunde sei willens oder dafür technisch entsprechend ausgestattet, so Glocker. Bei den Deutschkursen, die auch nicht mehr vor Ort stattfinden dürfen, setzt die Vhs stark aufs Online-Format. Um die Teilnahme zu erleichtern, sind laut Direktor mittlerweile 80 Laptops zum Ausleihen im Umlauf.
Im Gegensatz zur Volkshochschule ist die Stadtbücherei momentan nicht von der ab einer Inzidenz von 100 geltenden Bremse betroffen. Sowohl die Hauptstelle als auch die Filialen sind, zu teilweise leicht reduzierten Zeiten, geöffnet. Das Angebot werde sehr gut angenommen, die Kunden seien sehr diszipliniert, sagt Büchereileiterin Tanja Erdmenger.
Spontan vorbeikommen können Lesefans erst seit eineinhalb Wochen. Zuvor mussten sie ihre Medien bestellen und dann zu einem bestimmten Zeitpunkt abholen. Erdmenger schließt nicht aus, dass in absehbarer Zeit wieder zu diesem Verfahren zurückgegriffen werden muss. Dies hänge von der Personalsituation ab.