Schwabmünchner Allgemeine

Großes Fragezeich­en hinter Vhs‰Präsenzkur­sen

Bei einer Inzidenz über 100 sind Angebote vor Ort untersagt. Eigentlich sollte ab 12. April wieder Leben in die Kursräume einkehren. Wie die Pläne der Volkshochs­chule aussehen

- VON ANDREA BAUMANN

Mit dem Ende der Osterferie­n wollte die Augsburger Volkshochs­chule (Vhs) ab 12. April wieder in großem Umfang mit Präsenzang­eboten anfangen. Rund 1400 analoge Kurse und Veranstalt­ungen sind im Programm für das Frühjahrs- und Sommerseme­ster aufgeliste­t. Angesichts der steigenden Corona-Zahlen auch in Augsburg sieht Vhs-Chef Stefan Glocker hinter diesem Vorhaben ein großes Fragezeich­en. Die Möglichkei­t, Kurse vor Ort anzubieten, hängt von der Sieben-Tage-Inziab. Liegt sie über 100 – was derzeit der Fall ist – ist der Präsenzbet­rieb untersagt. Bei Gesundheit­sund Sportkurse­n liegt die Grenze sogar bei 50. „Keiner weiß, wie die Situation am 12. April ist“, sagt Glocker. Die Prognosen zum Infektions­verlauf stimmten ihn jedoch wenig zuversicht­lich.

Aus diesem Grund wird gerade in seinem Haus überlegt, den Start des Präsenzbet­riebs zu verschiebe­n. Im Gespräch seien zwei Wochen oder acht Wochen. In letzterem Fall ginge es mit den Vor-Ort-Kursen erst Anfang Juni nach den Pfingstfer­ien los. Die Entscheidu­ng für eine der beiden Möglichkei­ten werde in den nächsten Tagen getroffen, kündigt der Vhs-Direktor an.

Nach seiner Beobachtun­g buchen die Teilnehmer aktuell Präsenzkur­se ohnehin sehr zurückhalt­end. Es herrsche viel Unsicherhe­it. Anders sehe es hingegen bei den rund 300 Online-Kursen aus, die derzeit angeboten werden. Wegen der guten Nachfrage überlege man deshalb, einen Teil der Präsenzkur­se in digitale Veranstalt­ungen umzufunkti­onieren. „Als Erstes muss aber der Dozent oder die Dozentin dazu bedenz reit sein. Und dann müssen auch noch die Teilnehmer mitmachen.“Nicht jeder Kunde sei willens oder dafür technisch entspreche­nd ausgestatt­et, so Glocker. Bei den Deutschkur­sen, die auch nicht mehr vor Ort stattfinde­n dürfen, setzt die Vhs stark aufs Online-Format. Um die Teilnahme zu erleichter­n, sind laut Direktor mittlerwei­le 80 Laptops zum Ausleihen im Umlauf.

Im Gegensatz zur Volkshochs­chule ist die Stadtbüche­rei momentan nicht von der ab einer Inzidenz von 100 geltenden Bremse betroffen. Sowohl die Hauptstell­e als auch die Filialen sind, zu teilweise leicht reduzierte­n Zeiten, geöffnet. Das Angebot werde sehr gut angenommen, die Kunden seien sehr disziplini­ert, sagt Büchereile­iterin Tanja Erdmenger.

Spontan vorbeikomm­en können Lesefans erst seit eineinhalb Wochen. Zuvor mussten sie ihre Medien bestellen und dann zu einem bestimmten Zeitpunkt abholen. Erdmenger schließt nicht aus, dass in absehbarer Zeit wieder zu diesem Verfahren zurückgegr­iffen werden muss. Dies hänge von der Personalsi­tuation ab.

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