Schwabmünchner Allgemeine

Mehr Radunfälle in der Corona‰Krise

Im Raum Bobingen hat es vergangene­s Jahr deutlich weniger Unfälle gegeben – mit dem Fahrrad sind aber mehr Menschen verunglück­t. Der Polizeiche­f erklärt, woran das liegen könnte

- VON CARMEN JANZEN

Bobingen Wie viele Unfälle im vergangene­n Jahr im Gebiet der Polizeiins­pektion (PI) Bobingen passiert sind, darüber gibt die aktuelle Verkehrsst­atistik Auskunft, die der Leiter, Artur Dachs, nun vorstellte. Sein Fazit: „Sicher haben sich auch die Corona-Pandemie und die damit einhergehe­nden Beschränku­ngen auf die Gesamtzahl der Verkehrsun­fälle ausgewirkt, da hier ein deutlicher Rückgang an der Gesamtzahl der Verkehrsun­fälle zu verzeichne­n ist. Keine merkliche Auswirkung war auf die Anzahl der Verkehrsun­fälle mit Personensc­häden zu verzeichne­n, da diese nahezu unveränder­t geblieben ist. Die Zahlen für die Fahrradunf­älle weisen für das Jahr 2020 eine leichte Steigerung auf. Sicher auch der vermehrten Nutzung des Fahrrades in der Freizeit geschuldet.“

Vergangene­s Jahr sind insgesamt im Bereich der PI Bobingen 946 Verkehrsun­fälle

passiert. Im Vergleich zu 2019 mit 1074 entspricht dies einem Rückgang um knapp zwölf Prozent oder 128 Verkehrsun­fällen. Auch im Jahr 2020 gab es, wie im Jahr 2019, einen Verkehrsun­fall mit einer tödlich verunglück­ten Person. Von den 946 Verkehrsun­fällen waren 154 mit verletzten Personen. Im Vergleich zum Jahr 2019 mit 159 Verkehrsun­fällen somit nur ein leichter Rückgang von fünf Verkehrsun­fällen mit Personensc­häden.

„Weiterhin zu hoch ist die Anzahl der gemeldeten Unfallfluc­hten“, so Dachs. 220-mal wurde eine Unfallfluc­ht angezeigt. 71 davon konnten aufgeklärt werden. Im Jahr 2019 wurden 228 Fälle angezeigt.

Insgesamt zehn Verkehrsun­fälle wurden im Jahr 2020 bearbeitet, bei denen Alkohol im Spiel war. Im Vergleich zum Jahr 2019 ergibt sich eine Reduzierun­g um über 37 Prozent mit 16 Verkehrsun­fällen unter Alkoholein­fluss. In diesem Zusammenha­ng ist festzustel­len, dass 35 folgenlose

Trunkenhei­tsfahrten und acht folgenlose Drogenfahr­ten zur Anzeige gebracht wurden.

Im Jahr 2020 ereigneten sich drei Schulwegun­fälle mit je einem leicht verletzten Kind. 2019 waren es zwei Schulwegun­fälle mit je einem leicht verletzten Schulkind. Die Gesamtzahl der Fahrradunf­älle für das Jahr 2020 liegt bei 79 Verkehrsun­fällen im Vergleich zu 2019 mit 76 Verkehrsun­fällen. Bei zwei Unfällen mit Fahrradfah­rerbeteili­gung stand ein Beteiligte­r unter Alkoholein­fluss. Hier ergibt sich ein Rückgang um 50 Prozent, da 2019 noch vier Verkehrsun­fälle mit mindestens einem beteiligte­n Fahrradfah­rer unter Alkoholein­fluss aufgenomme­n wurden.

Bei den aufgenomme­nen 79 Fahrradunf­ällen waren 74 Unfälle mit Verletzten, davon neun schwer und 71 leicht verletzt. „Tragischer­weise ist im Jahr 2020 ein Fahrradfah­rer allein beteiligt mit seinem Fahrrad (Pedelec) verunglück­t und im Nachgang an den Folgen des Sturzes im

Krankenhau­s verstorben“, so Dachs, der die Radler bittet, stets gut sichtbare Kleidung und einen Schutzhelm zu tragen. „Ein Fahrradhel­m kann im Falle eines Sturzes Kopfverlet­zungen deutlich reduzieren.“

Auch 2020 wurden 144 Verstöße gegen die Gurtpflich­t geahndet und 324 Verstöße gegen die Nutzung des Handys beim Führen eines Fahrzeugs

zur Anzeige gebracht. Ein „Handy-Verstoß“kostet 100 Euro Bußgeld und einen Punkt. Bei einer Gefährdung erhöht sich das Bußgeld auf 150 Euro, zwei Punkte und einen Monat Fahrverbot. Bei der Verkehrsüb­erwachung war das mobile Lasergerät 134 Stunden im Einsatz, um Präsenz zu zeigen und so auf das Fahrverhal­ten einzuwirke­n.

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Foto: Alexander Kaya (Symbolbild) Bei 74 Unfällen wurden vergangene­s Jahr Fahrradfah­rer im Bereich der Polizeiin‰ spektion Bobingen verletzt.

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