Schwabmünchner Allgemeine

Zurückgeha­ltenes Gutachten fordert Kulturwand­el

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Das vom Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki bisher unter Verschluss gehaltene Missbrauch­sgutachten fordert einen Kulturwand­el in der katholisch­en Kirche. Dem männerbünd­lerischen System müsse durch Berufung von Frauen in Führungspo­sitionen entgegenge­wirkt werden, empfiehlt die Münchner Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl. Ihr Gutachten wurde am Donnerstag vom Erzbistum Köln erstmals unter strengen Auflagen zur Einsicht freigegebe­n. Es untersucht­e den Umgang von Bistumsver­antwortlic­hen mit Vorwürfen des sexuellen Missbrauch­s von Kindern durch Priester. Woelki hatte das Papier wegen rechtliche­r Bedenken geheim gehalten. Die Kanzlei weist die Vorwürfe zurück. Woelki gab ein neues Gutachten bei Strafrecht­ler Björn Gercke in Auftrag, das vorige Woche veröffentl­icht wurde. Ebenso wie Gercke sehen auch die Gutachter von Westpfahl Spilker Wastl Pflichtver­säumnisse unter anderem bei Woelkis Vorgänger Joachim Meisner. Entgegen der Aussage Meisners, „nichts geahnt“zu haben, kommen die Münchner Gutachter zu dem Schluss, dass er die Fälle in seinem Bistum genau kannte.

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