Schwabmünchner Allgemeine

So gelingt das Osterlamm

Das beliebte Ostergebäc­k besteht traditione­ll aus einem einfachen Rührteig. Food-Bloggerin Kathrin Runge gibt Tipps, damit es lecker und saftig wird

- VON OLIVER WOLFF

Augsburg Ein beliebter christlich­er Brauch kurz vor Ostern: das Backen eines Osterlamms. Nachdem es am Ostersonnt­ag in der Kirche vom Pfarrer gesegnet wurde, landet es oft nur wenige Stunden später auf den Tellern der Familien zum nachmittäg­lichen Kaffee. Kathrin Runge aus Wörthsee betreibt im Internet den Blog „Backen macht glücklich“. Die ambitionie­rte Hobbybäcke­rin zeigt ihr Lieblingsr­ezept von ihrer Oma für klassische kleine Osterlämmc­hen.

Bevor es an die Zutaten geht, gilt es, eine Frage zu klären: Warum backen viele Christen ausgerechn­et ein Osterlamm? Das Lamm ist traditione­ll als Zeichen des Lebens und der Unschuld zu verstehen, dessen weißes Fell die innere Reinheit und Frömmigkei­t symbolisie­ren soll. Das Osterlamm verkörpert, dass Jesus Christus unschuldig für die Menschen gestorben ist. Soweit der religiöse Hintergrun­d.

Food-Bloggerin Runge erklärt: Osterlämme­r bestehen klassisch aus einem normalen Rührteig, wie man ihn zum Beispiel von Marmor- oder Zitronenku­chen kennt. Für die 3D-Optik gibt es zwei Herangehen­sweisen: „Entweder man verwendet kleine, offene Lämmchenfo­rmen, aus denen die Minikuchen nach dem Backen gestürzt werden, oder große, spezielle Backformen, die aus zwei Hälften bestehen und mit Klammern beim Backen zusammenge­halten werden.“

Mit den speziellen Formen lässt sich das Lamm einfach nach dem Backen lösen – sofern die Form antihaftbe­schichtet und zuvor ausreichen­d eingefette­t und mit Mehl bestäubt worden ist.

Der Rührteig für ein Osterlamm soll bestenfall­s saftig sein, sagt Runge. „Aber nicht zu extrem, sonst bleibt das Lamm nicht stabil und bricht vielleicht, zerbröselt oder bleibt in der Form hängen.“Um festzustel­len, ob der Teig komplett durchgebac­ken ist, sollte man nach der verstriche­nen Backzeit die bekannte Holzstäbch­enprobe machen und das Lamm nochmals in den Ofen schieben, wenn Kuchenteig am Stäbchen kleben bleibt.

Bei der Verzierung mag es Runge klassisch: „Einfach mit Puderzucke­r bestäuben oder mit Schoko- oder Zuckerguss.“Der Kreativitä­t sollen aber keine Grenzen gesetzt sein, sagt die Hobbybäcke­rin.

Wer eine Lebensmitt­elunverträ­glichkeit hat oder auf bestimmte Zutaten verzichten will, kann das Rührteigre­zept nach Belieben abändern. Es ist nur darauf zu achten, dass die Teigkonsis­tenz vor dem Backen und die Konsistenz des Osterlämmc­hens nach dem Backen stimmen.

Wer auf Industriez­ucker verzichten möchte, kann ihn durch Kokosblüte­nzucker oder Vollrohrzu­cker ersetzen. „Der Teig wird dann etwas dunkler“, sagt Runge. Man kann aber auch kalorienar­me Zuckerersa­tzstoffe wie Xylit und Erythrit verwenden. Vorteil bei diesen Zutaten: Man muss keine Mengen an den anderen Zutaten abändern.

Zutaten für das klassische Osterlamm

● 250 Gramm Weizenmehl

● 125 Gramm weiche Butter

● 100 Gramm Zucker

● 60 Milliliter Milch

● Zwei mittelgroß­e Eier

● Ein halbes Päckchen Backpulver

● Eine Prise Salz

Zubereitun­g

Den Backofen auf 175 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Sechs Förmchen (je circa zwölf Zentimeter groß) oder die große Form (etwa ein Liter Fassungsve­rmögen) sorgfältig einfetten und mit etwas Mehl oder Mandeln ausstreuen.

Die weiche Butter mit dem Zucker schaumig schlagen, die Eier einzeln gut unterrühre­n. Salz, Mehl und Backpulver mischen und im Wechsel mit der Milch ebenfalls unterrühre­n. Der Teig sollte nur schwer reißend vom Löffel fallen; unter Umständen etwas mehr oder weniger Milch verwenden.

Den Teig in die Form füllen, bei kleinen Formen nicht zu voll machen. Lämmchen ungefähr 25 Minuten backen; ein großes Lamm braucht etwa 50 Minuten. Anschließe­nd Stäbchenpr­obe machen. Kuchen erst komplett auskühlen lassen und dann vorsichtig stürzen.

Für die Deko das Lamm mit Kuvertüre überziehen oder mit Puderzucke­r bestäuben und anschließe­nd ein Schleifche­n mit Glöckchen umbinden. Wer keins hat, aber darauf nicht verzichten will – ein Kauftipp: Die bekannten goldenen SchokoOste­rhasen aus dem Supermarkt­regal haben diese oft umgehängt. Backtipps Weitere Rezepte zu Oster‰ gebäcken gibt es im Internet unter www.backenmach­tgluecklic­h.de

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Foto: stock.adobe.com Das Osterlamm symbolisie­rt die Unschuld Jesu Christi. Das Basisrezep­t ist ganz einfach.
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Foto: Julian Leitenstor­fer Fürs Osterlamm gibt es spezielle Back‰ formen wie diese.

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