Wächter müssen durchgreifen können
Der Stadtwald und die Heiden sind mit das Schönste, was Augsburg zu bieten hat. Sie sind ideal zum Spazierengehen, Joggen und Radeln und tragen entscheidend dazu bei, dass es sich in Augsburg gut leben lässt. Bislang haben sich in der „grünen Lunge“der 300.000-Einwohner-Stadt Naherholung, Naturschutz und Trinkwasserschutz im Großen und Ganzen verträglich vereinbaren lassen. Seit der Corona-Pandemie zeigt sich aber, wie enorm der Druck von Erholungssuchenden werden kann und welche Gefahren damit verbunden sind. Umso wichtiger ist es, diese wertvollen Grünzonen wirksam zu schützen. Gut ist die Initiative des städtischen Landschaftspflegeverbandes, NaturschutzScouts auszusenden, um die Massen in der Natur besser in den Griff zu bekommen. Es sind versierte Fachleute, die Besuchern erklären sollen, wie sie sich richtig verhalten, um keine Schäden anzurichten. Die meisten tun es ja nicht absichtlich. Sie sind einfach nicht informiert, welche Regeln beachtet werden müssen.
Trotzdem wäre es auf längere Sicht blauäugig, allein mit Ehrenamtlern für Ordnung sorgen zu wollen. Die (wenigen) Uneinsichtigen, die mit Grillfeuern und Müll beträchtliche Schäden anrichten, lassen sich von Scouts wohl kaum beeindrucken. Um dieser Klientel beizukommen, braucht man hauptamtliche Kräfte, die im Ernstfall auch Bußgelder verhängen können. Der Landschaftspflegeverband hat zeitnah den ersten Schritt in die richtige Richtung gemacht. Aufgabe der Stadt wäre es, bei knappen Kassen eine kreative Lösung zu finden, wie solche Kräfte finanziert werden können. Und das nicht erst am Sankt-Nimmerleins-Tag.