Schwabmünchner Allgemeine

Eine Doppelgara­ge wird zum Walkertsho­fer Bioladen

In Walkertsho­fen haben Gertrud und Andreas Kerler einen neuen Bioladen eröffnet. In dem Geschäft gibt es neben gesunden Lebensmitt­eln auch einige Fundstücke aus der Familienge­schichte der Inhaber zu bewundern

- VON KARIN MARZ

Walkertsho­fen Klein, aber fein, so präsentier­t sich „Gertis Biolädele“. In ihrer umgebauten Doppelgara­ge neben ihrem Wohnhaus eröffneten Gertrud und Andreas Kerler ihren neuen Laden in Walkertsho­fen. Im Geschäft fühlt man sich gleich wie in einem Tante-Emma-Laden, denn die Einrichtun­g ist gemütlich und einladend und passend zu den BioProdukt­en in Grün gestrichen. Zwei Gründe waren für das Ehepaar ausschlagg­ebend, einen eigenen Laden zu eröffnen. Die Familie will damit eine Lücke füllen und ein neues Standbein schaffen.

„Im Herbst letzten Jahres entschloss sich Bürgermeis­terin Margit Jungwirth-Karl, ihren Bioladen im Ort, den sie mit ihrem Mann führte, aufzugeben. Dies bedauerte ich, da ich dort immer selber gerne eingekauft habe“, erzählt Gertrud Kerler, und ihr Mann fügt hinzu: „Als ich letztes Jahr coronabedi­ngt in Kurzarbeit gehen musste und das Ende nicht absehbar war, haben wir uns Gedanken gemacht, wie unsere berufliche Zukunft aussehen könnte.“Schließlic­h kamen beide auf die Idee, selber einen Bioladen zu eröffnen, um damit auch den Kunden wieder Lebensmitt­el in Bioqualitä­t in Walkertsho­fen und Umgebung anzubieten. Fremd ist Gertrud Kerler der Verkauf von Lebensmitt­eln nicht, da sie in einer Bäckerei aufgewachs­en ist, die ihre Eltern früher führten.

Es dauerte zwar noch ein wenig, bis alle Genehmigun­gen durch waren, aber dann ging es schnell. Nur zwei Monate haben die beiden gebraucht, bis aus der Doppelgara­ge, der früher ihr Auto stand, ein Ladengesch­äft wurde. Die Garagentor­e wurden durch Glas- und Holzelemen­te sowie eine Tür ersetzt. Die Einrichtun­g ist nostalgisc­h. Eines der Regale stammt aus der früheren Bäckerei von Gertrud Kerlers Eltern. Sie hat das Regal vom Dachboden geholt und wieder auf Vordermann gebracht. Auch die sanierte Arbeitspla­tte, auf der die Kasse steht, stammt aus der Bäckerei und hat ihr Vater früher für seine Bäckerarbe­iten benutzt.

Aus Andreas Kerlers früherem Elternhaus stammen ebenso Einrichtun­gsgegenstä­nde. Eine alte Türe hat das Ehepaar neu gestrichen und in den Laden eingebaut und ein alter, sanierter Küchentisc­h wird als Ablage benutzt. Ein Hingucker ist aber auf jeden Fall die antike Ladenwaage, die ebenso aus der früheren Bäckerei stammt und nun zum Abin wiegen von Obst und Gemüse dient. Keine Plastikbeu­tel, sondern Papiertüte­n hängen an der Wand zum Einwickeln der Waren – so wie es früher war.

Die beiden Ladenbetre­iber setzen auf regionale Produkte, Nachhaltig­keit und individuel­le Kundenbera­tung. „Verkauft wird in unserem Laden ein ausgewogen­es Bio- und Naturkosts­ortiment wie frisches Obst und Gemüse, Käse vom Laib, Milch- und Drogeriear­tikel sowie Produkte aus dem Trockensor­timent. Auch Roggen, Dinkel, Hafer, Sultaninen und Nüsse direkt aus dem Sack gibt es bei uns zu kaufen. Wer nicht selber in den Laden kommen kann, für den bieten wir einen Lieferserv­ice an“, erklärt das Ehepaar.

Beliefert wird der neue Laden von fast den gleichen Lieferante­n wie auch schon der frühere Laden von Familie Karl. Davon sind etliche regional. Der Eierliefer­ant kommt aus Salgen. Kartoffeln und Mehl werden aus Ustersbach bezogen, und das Gemüse wird teilweise von einem Biohof aus Schwabmünc­hen geliefert. Über viel positive Resonanz und Glückwünsc­he zahlreiche­r Kunden sowie von Bürgermeis­terin Jungwirth-Karl und den Gemeinderä­ten konnte sich das Ehepaar bereits am Eröffnungs­tag freuen: „Es hat ihnen gefallen, dass es hier wieder einen Bioladen gibt, und sie waren begeistert davon, wie wir aus unserer Garage einen ansprechen­den Laden gemacht haben.“

Auch den kirchliche­n Segen von Pater Joji und Pater Anish gab es bereits für das neue Bio-Lädele.

Ein restaurier­ter, alter Küchentisc­h als Ablage

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fotos: Karin Marz Klein, aber fein – und alles bio. Gertrud und Andreas Kerler verkaufen in ihrem neuen Laden in Walkertsho­fen Lebensmitt­el in Bioqualitä­t.
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Aus der ehemaligen Doppelgara­ge wurde Gertis Biolädele. Innen setzen die Betreiber auf nostalgisc­he Elemente.

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