Metall-Einigung für sichere Jobs
Es war eine schwere und vor allem lange Geburt. Doch am Ende haben sich Arbeitgeber wie Gewerkschaftsvertreter zusammengerauft und einen Tarifabschluss vereinbart, der Augenmaß zeigt, ja Vernunft und Solidaritätsgefühl in schwierigen Zeiten beweist.
Das Kind ist ein klassischer Kompromiss. Der Sieger lautet nicht IG-Metall-Chef Jörg Hofmann oder Gesamtmetall-Präsident Stefan Wolf, sondern der Sieger ist die Tarifautonomie, eben die Sozialpartnerschaft zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern als eine der Stützen des deutschen Wirtschaftserfolges. Nach einer langen Nachtsitzung haben die Verhandlungsführer in Nordrhein-Westfalen einen Pilotabschluss präsentiert, der tragfähig ist und sicher weitgehend in anderen Tarifgebieten übernommen wird. IG Metall und Arbeitgeber stellten damit jene Handlungsfähigkeit in schwierigen Zeiten unter Beweis, die sich mancher nach dem letzten Chaos-CoronaGipfel auch von zum Teil erschreckend überfordert wirkenden Spitzenpolitikern wünschen würde.
Was beide Parteien letztlich einte und einen Abschluss erbrachte, war der starke Wille, Arbeitsplätze in der Metall- und Elektroindustrie in Zeiten eines harten Umbruchs hin zu Elektromobilität und Digitalisierung zu sichern.