Berater Magath hat keinen Rat mehr
Warum der Wirt zu den Berufen gehört, die schlecht beleumundet sind („Wer nichts wird, wird Wirt“) ist unklar und wahrscheinlich nichts als üble Nachrede. Gerade in Zeiten der Pandemie würde der Mensch viel dafür geben, mit Wirten und ihren Diensten in Kontakt treten zu können.
Anders verhält es sich dagegen mit Beratern. Dem Beraterwesen ist mit Vorsicht zu begegnen. Besser noch ist es, ihm aus dem Weg zu gehen.
Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit hat sich dieser Tage Felix Magath als Berater des österreichischen Fußball-Erstligisten FC Admira Wacker Mödling zurückgezogen. Darüber muss sich niemand sorgen, jedenfalls nicht, was Magath betrifft. Ein Berater hat nicht nur einen Job. Magath ist auch Fußballchef des Unternehmens Flyeralarm. Auf diesem Weg berät er den Fußball-Zweitligisten Würzburger Kickers – wenngleich erfolglos. Die Kickers sind abgeschlagener Tabellenletzter.
Berater ziehen sich in Fällen anhaltender Erfolglosigkeit gerne mit der Diagnose Beratungsresistenz aus der Verantwortung gegenüber ihrem Kunden zurück. In Würzburg ist der 67-jährige Magath noch am Ball.
Seinen Rückzug bei Admira Wacker
begründete er mit den Umständen der Pandemie, die inzwischen auch für beratungsmüde Berater als Fluchtgrund herhalten müssen. Was Magath den Abgang erleichtert haben dürfte: Admira, das inzwischen offiziell auf den Namen FC Flyeralarm Admira hört, ist auch in der österreichischen Bundesliga Tabellenletzter. Was also soll man da noch raten?