Schwabmünchner Allgemeine

Freiwillig­en‰Agentur sucht Lernpaten für Schüler

Die Pandemie führt auch dazu, dass Kinder in der Schule Probleme bekommen. Hier will Bobingen helfen

- VON ANJA FISCHER

Bobingen Nach dem Vorbild großer Städte sucht nun auch die Freiwillig­en-Agentur Bobingen Lernpaten für Bobinger Grundschül­er. Die Leiterin der Freiwillig­en-Agentur Sabine Frenkenber­ger erklärt, was hinter dem Projekt steckt: „Homeschool­ing stellt ganz neue Herausford­erungen an die Schüler, Familien und Lehrkräfte. Und nicht alle kommen damit zurecht.“

Ob es mangelnde Zeit ist, die Unvereinba­rkeit von Beruf und Unterricht zu Hause, Überforder­ung oder fehlende eigene Sprach- und Bildungske­nntnisse – gerade Grundschül­er und ihre Familien kommen manchmal mit der Situation nicht zurecht und die Kinder drohen auf der Strecke zu bleiben. „Manchmal sind es auch nur Schwierigk­eiten wie zu wenige Endgeräte im Haus oder die Tatsache, dass Kinder nicht so motiviert mit den eigenen Eltern lernen wie mit den Klassenkam­eraden in der Schule, die dafür sorgen, dass sie mit dem Lehrstoff nicht mehr mitkommen“, meint Frenkenber­ger und macht zugleich deutlich: „Lehrer und Eltern sind mehr als bemüht, mit der aktuellen Situation zurechtzuk­ommen.“

Manchmal könne aber aufgrund der äußeren Umstände einfach nicht mehr geleistet werden. So werde es vermutlich in diesem Schuljahr Kinder geben, die weniger Fortschrit­te gemacht haben, als in einem Präsenzsch­uljahr. Oder sogar bereits gelernte Fertigkeit­en wieder verlernt haben. „Durch die wenigen Schulstund­en sank die Lernmotiva­tion vieler Kinder, der tägliche Kontakt zu Mitschüler­n und damit die Motivation, sich anzustreng­en und mitkommen zu wollen, fehlte“, sagt Sabine Frenkenber­ger. So komme es zu Bildungsun­gleichheit.

Hier kommen die Lernpaten ins Spiel. Diese sollen helfen, diese Ungleichhe­it zu verringern und schulische Leistungen zu verbessern. Die Lernpaten gehen direkt in die Grundschul­en und sollen dort den Kindern helfen, den Anschluss zum Lernstoff wieder zu finden. In Absprache mit der Schule und den Lehrkräfte­n werden die Aufgaben und die Einsatzzei­t festgelegt und auch die Eltern sind in das Arrangemen­t eingebunde­n. Sie müssen zustimmen, dass ihr Kind schulische Hilfe durch den Lernpaten erhält.

Die „Patenkinde­r“werden von den Lehrern der Laurentius­grundschul­e und der Grundschul­e an der Singold ausgesucht. Beide Schulleite­r stehen dem Projekt sehr positiv gegenüber, erzählt Sabine Frenkenber­ger. „Wir wollen ja alle dasselbe: mit vereinten Kräften dafür sorgen, dass alle Kinder diese Zeit ohne Lücken

in ihrer Schulbildu­ng überstehen.“Deshalb sollen die Lernpaten auch von den Lehrern erklärt bekommen, wo Lücken entstanden sind und wo besondere Übung von Nöten ist. Wenn möglich gibt es sogar Unterricht­smateriali­en.

Sabine Frenkenber­ger geht es aber nicht nur um bloße Nachhilfe: Das Lernpatenp­rojekt soll allgemein als Unterstütz­ung in schulische­n Belangen und Sorge um das einzelne Kind gesehen werden. „Ein Pate ist fest einem Kind zugeordnet, damit über die Zeit auch ein Vertrauens­verhältnis entstehen kann“, betont sie. „Das Kind soll sich in dieser Situation ernstgenom­men und wertgeschä­tzt fühlen.“

Sabine Frenkenber­ger sucht für das Projekt der Lernpaten nun ehrenamtli­che Helfer. Wer hier mithelfen will – egal ob sofort oder erst in ein paar Wochen – kann sich gerne bei ihr unter Telefon 08234-433 9963 oder E-Mail nachbarsch­aftshilfe-bobingen@t-online.de melden.

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Foto: Anja Fischer (Symbolbild) Schule zu Hause ‰ für viele Familien ist das schwierig. Hier sollen die Lernpaten der Freiwillig­en‰Agentur Bobingen helfen.

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