Augsburgs Bischof für Frauen als Diakoninnen
Bertram Meier schwebt ein spezielles Amt vor. Es soll kein „Abklatsch“sein
Augsburg Der katholische Augsburger Bischof Bertram Meier hat einen Diakonat für Frauen als eigenes Dienstamt in der katholischen Kirche angeregt. In „Über Gott und die Welt: Der Glaubenspodcast“unserer Redaktion sagte er: „Darin sehe ich die Zukunft: eine Beauftragung für den diakonischen Dienst für Frauen, aber auch geformt mit eigenem Profil.“Dieser „Diakonat speziell für Frauen“dürfe jedoch nicht ein Abklatsch etwa des Ständigen Diakonats sein. Ein Ständiger Diakon kann in der katholischen Kirche auch ein verheirateter, aber nicht zum Priester geweihter Mann sein, der haupt- oder nebenberuflich das Amt des Diakons in einer Pfarrgemeinde ausübt. Ein Diakon darf unter anderem predigen oder die Kommunion spenden.
Bischof Bertram Meier sieht beim Thema Diakonenweihe für Frauen mehr Raum für Reformen als beim viel diskutierten Thema Priesterweihe für Frauen. Als Begründung nannte er das Schreiben „Ordinatio sacerdotalis“des damaligen Papstes Johannes Paul II. In dem hatte das Kirchenoberhaupt erklärt, dass die katholische Kirche keinerlei Vollmacht habe, Frauen die Priesterweihe zu spenden. Seine Entscheidung sei endgültig. Mit Blick auf die anhaltenden Diskussionen über eine Priesterweihe für Frauen verwies der Augsburger Bischof zudem darauf, dass die Kirche ein Global Player sei.
„Wir müssen die Ungleichzeitigkeit in dieser römisch-katholischen Kirche sehen. Heute der Einheit zu dienen, in dieser großen Vielfalt, ist eine Kunst. Ich wollte nicht in der Haut eines Papstes heute stecken, weil der wie so ein Bobfahrer überall nur anrammen kann“, sagte Meier in der aktuellen Folge des AudioFormats, die auf unserer Internetseite und überall dort, wo es Podcasts gibt, zu hören ist.