Ansgar Knauff und der lange Anlauf
Es gibt ein Foto aus dem Jahr 2014, an das BVBStürmer Ansgar Knauff in diesen Tagen wohl ab und an denken könnte. Es zeigt ihn, den damals Zwölfjährigen, zusam men mit Jürgen Klopp. Der heutige LiverpoolCoach stand damals noch für Borussia Dortmund an der Sei tenlinie. Beim „Opel Family Cup“hatte Klopp in seiner Funktion als Markenbotschafter den besten Spie ler eines Turniers ausgezeichnet – es war eben jener Ansgar Knauff, der auf dem Bild ungläubig zu Klopp aufsieht. Als ob er es nicht glauben kann, dass der BVBCoach ihm anerkennend einen Arm auf die Schulter legt. Auf die Empfehlung von Klopp trudelte wenig später tat sächlich ein Angebot für Knauff ein, von seinem damaligen Klub SV Göttingen nach Dortmund zu wechseln – der Schritt aus der Uni Stadt in Niedersachsen zum BVB war für Knauff und seine alleinerzie hende Mutter damals aber zu weit. Statt nach Dortmund ging es später nach Hannover, erst 2016 landete der Angreifer bei der Borussia. Klopp war da schon in Liverpool, doch Knauff nahm in den Jugendmann schaften des Klubs Schritt um Schritt – und kam nun endgültig bei den Profis an. Unter der Woche stand er gegen Manchester City in der Startelf, am Samstag wurde er ge gen den VfB Stuttgart zum Match winner, erzielte nach seiner Ein wechslung den 3:2Siegtreffer. Der heute 19jährige Knauff wirkte nach Schlusspfiff wieder ein wenig wie der schüchterne Zwölfjährige auf dem gemeinsamen Foto mit Jür gen Klopp. In seinem ersten TV Interview sagte er in aller Beschei denheit: „Es ist eine unglaubliche Woche für mich gewesen.“Immerhin: Diesmal zierte ein Lächeln das Ge sicht von Knauff. Die Zeiten des un gläubigen Staunens scheinen vor bei zu sein. (eisl)