Schwabmünchner Allgemeine

Das eigentlich­e Problem bleibt

- VON STEFAN LANGE lan@augsburger‰allgemeine.de

Kaum hatte das Bundesverf­assungsger­icht den Berliner Mietendeck­el für verfassung­swidrig erklärt, gab es kein Halten mehr. Befürworte­r schimpften auf die Karlsruher Richter, Gegner vor allem in der CDU und CSU machten sich über SPD, Linke und Grüne in Berlin lustig. Dabei ist das Grundprobl­em allen Parteien klar: Es gibt vor allem in den Ballungsze­ntren immer weniger Wohnraum, den sich auch Normalverd­iener leisten können.

Die Hauptstadt-Regierung hätte gar keinen Sonderweg mit einem festen Mietendeck­el beschreite­n müssen, würde die Mietpreisb­remse des Bundes die erwünschte Wirkung entfalten. Weil sie das nicht tut, muss weiter probiert und nach einer Lösung gesucht werden. Wenn es die in dieser Legislatur­periode nicht gibt, wird nicht Karlsruhe über das beste Konzept für bezahlbare­s Wohnen abstimmen, sondern die Wählerinne­n und Wähler. Der Gesetzgebe­r ist vorher schon gefragt. Er muss im Sinne des Vertrauens­schutzes über Hilfen sicherstel­len, dass niemand wegen möglicher Mietnachza­hlungen in finanziell­e Not gerät.

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