Die strengen Klimaziele sind richtig
Seit bald zehn Monaten harren die Aktivisten des Augsburger Klimacamps schon neben dem Rathaus aus. Neben Zustimmung müssen sie sich auch viel Kritik anhören – mitunter scheint es so, als gäbe es in den Augen mancher Camp-Gegner gar kein größeres Übel. Die Aktivisten mögen in ihren Forderungen radikal sein. Sie haben den Vorteil, dass sie – anders als die Politik – für ihre Positionen nicht mühsam Mehrheiten finden müssen. Sie legen den Finger aber in die Wunde: Der Klimawandel wird auch unsere Region noch vor große Probleme stellen. Natur und Landschaft werden sich stark verändern. Ausgetrocknete kleine Bäche wie der Höhgraben im Norden von Augsburg sind da nur ein kleines Vorspiel. Die vorliegenden Wetterdaten der letzten Jahrzehnte zeigen, wo die Reise hingehen wird: Es wird wärmer – und womöglich auch trockener. In der Stadt ist Hitze noch einmal ein größeres Problem als auf dem Land. Größere Städte heizen sich stärker auf, was auch für Menschen mit gesundheitlichen Problemen ein erhöhtes Risiko bedeutet. Augsburg kann den weltweiten Klimawandel nicht aufhalten, das stimmt. Dennoch wäre es falsch, deshalb vor dem Problem zu kapitulieren. Dass sich der Stadtrat jüngst strenge Klimaschutzziele auferlegt hat, war eine richtige Entscheidung.