Königsbrunn: Florian Kubsch gibt Stadtratsposten ab
Nach den Haushaltsreden erklärte Florian Kubsch seinen Abschied aus dem Stadtrat. Das sind seine Gründe
Königsbrunn Die kritische Haushaltsrede war vorerst die letzte politische Äußerung von Florian Kubsch. Am Ende der Stadtratssitzung trat er noch einmal ans Redner-Mikrofon und gab bekannt, dass er bereits vor der nächsten Sitzung am 27. April seinen Amt abgebe. Nachrücker wird der Königsbrunner SPD-Ortsvorsitzende Markus Wiesmeier sein.
Mit dem Stadtratssitz gibt der ehemalige Kreistagsabgeordnete und SPD-Kreisvorsitzende sein letztes politische Mandat ab. Den Kreisvorsitz hatte er 2018 aus Protest gegen die Entscheidungen der Parteiführung zu einer neuen großen Koalition niedergelegt. Für seinen Abschied aus dem Stadtrat nach 13 Jahren nennt er sowohl private Gründe, als auch die Entwicklungen in Königsbrunn.
Er habe erstmals seit 2003 kein politisches Amt mehr und werde die neu gewonnene Freiheit und Freizeit genießen. Wer sich mit vollem Engagement in den politischen Betrieb seiner Heimatstadt werfe, werde zwangsläufig überall erkannt und angesprochen. Das bereue er nicht, doch er habe private Bedürfnisse zu stark vernachlässigt, schreibt er in einer Erklärung auf Facebook.
Auf der anderen Seite habe er 2008 seinen Wunsch, in einer Großstadt zu leben und zu studieren zugunsten der politischen Arbeit und Verantwortung zurückgestellt: „Ich dachte, ich könnte beides tun: Hier bleiben und in einer Stadt leben. Doch städtisches Leben wird in Königsbrunn auf absehbare Zeit nicht stattfinden.“
Die Entwicklungen der vergangenen Jahre hätten ihm die Entscheidung leichter gemacht, die Stadt zu verlassen: „Einer Mehrheit der Bevölkerung und daher auch des Rates, genügt offenbar, was sie in Königsbrunn vorfinden. Ein Wunsch nach weiterer Entwicklung oder gar einem dynamischen Aufstreben, wie es in der Vergangenheit nach dem Zweiten Weltkrieg in Königsbrunn der Fall war, ist in erheblichen Teilen der Stadtgesellschaft nicht mehr feststellbar.“
Seine persönlichen Pläne würden ihn zunächst nach Augsburg führen, wo er als Rechtsanwalt tätig ist. Eine Rückkehr in die Politik zu einem späteren Zeitpunkt wollte Kubsch nicht ausschließen: „Ich bleibe ein politischer Mensch und auch einstweilen Mitglied der SPD.“