Der Biber macht Fernsehkarriere
Der Biber hat eine bewegte Geschichte. In grauer Vorzeit galt er als Plage und landete deshalb oft im Topf. Der „gedämpfte Biberschwanz“war lange Zeit auch klösterliches Hintertürchen der Fastenzeit, um den Speisezettel fleischlich zu erweitern. Auch in Omas Kochbüchern finden sich Rezepte, wie sich Biber-Fleisch am besten braten oder garen lässt.
Anfang des vergangenen Jahrhunderts war das wegen seines Fells und seines Fleischs begehrte Tier in Deutschland dann weitgehend ausgerottet. Um ihn wieder einzubürgern, wurde er unter Schutz gestellt.
Heute hat er sich besonders bei Landwirten unbeliebt gemacht. Bayerns Bauernverband-Präsident Walter Heidl schlug deshalb vor Jahren vor, dass der Biber nicht auf die Rote Liste, sondern wieder auf die Speisekarte gehört. Freunde hat sich der Landwirtesprecher damit nicht überall gemacht.
Schließlich hat der Biber dank seiner Fernsehkarriere ein blitzsauberes Image: Er ist ein Baumeister und steht mit Helm, Latzhose und Meterstab einer Baumarktkette als Werbefigur zur Seite. Für Generationen ist er auch zum Inbegriff gesunder Zähne geworden: Weil er fleißig mit der Zahnpasta putzt, kann er Bäume durchbeißen. Nachmachen wollte das damals aber niemand.