Schwabmünchner Allgemeine

Bei der Lochbachbr­ücke geht es voran

Seit Herbst 2019 warten Spaziergän­ger aus Königsbrun­n auf einen Ersatz für die abgerissen­e Lochbachbr­ücke

- VON ADRIAN BAUER

Königsbrun­n/Merching Seit Herbst 2019 wandelt sich dort, wo früher eine Brücke über den Lochbach führte, nur das Blattwerk der umliegende­n Büsche im Lauf der Jahreszeit­en. Der Weg, den früher viele Spaziergän­ger von der Königsbrun­ner Bachstraße zum Mandichose­e nutzten, endet weiterhin an einem Bauzaun mit Warnschild. Der kleine Steg wurde seitdem nur einmal kurz ersetzt, als Scherzbold­e in der Freinacht 2020 dort tätig wurden. Doch auch diese Brücke wurde wieder abgerissen. Jetzt sieht es aber so aus, als käme Bewegung in die Situation. Denn im Zuge eines gemeinsame­n Gesprächst­ermins zu Grundstück­sangelegen­heiten mit der Familie, der das Grundstück gehört, wurde auch ein Bauantrag für eine neue Brücke über den Lochbach unterschri­eben, teilte Bürgermeis­ter Franz Feigl auf Nachfrage unserer Redaktion mit. Dieser wird nun den zuständige­n Behörden vorgelegt, die den Ersatzbau genehmigen müssen.

Geregelt ist auch die Frage der Zuwegung, die ein weiteres Hindernis für eine neue Brücke darstellte. Die Ostseite des Lochbachs gehört der Gemeinde Merching, der Lochbach selbst der Stadt Augsburg und auf der Westseite führt der Weg zur Brücke zwar über Merchinger Flur, allerdings über ein Privatgrun­dstück. Das Königsbrun­ner Ortsgebiet beginnt erst einige Hundert Meter weiter westlich. Die Stadt Königsbrun­n hatte also zwar ein großes Interesse an einem Ersatzbau, weil dieser vor allem von ihren Bürgern genutzt wird, aber rechtlich keine Zugriffsmö­glichkeite­n.

Nun habe man sich mit der Besitzerfa­milie darauf geeinigt, dass der Weg in ihrem Besitz verbleibt, sagte Bürgermeis­ter Feigl. Der Weg bleibt in Privatbesi­tz, darf aber trotzdem genutzt werden. Für die Spaziergän­ger gilt künftig: Betreten auf eigene Gefahr. Jeder Besucher haftet somit selbst für seine Schäden.

Das Vorgängerm­odell hätte im Zuge einer Neugestalt­ung des Uferbereic­hs modernisie­rt werden müssen. Weil die Eigentümer dafür keinen Bedarf hatten, war der Steg abgerissen worden. Die Stadt Königsbrun­n hatte sich nach Unterschri­ftenaktion­en von verärgerte­n Bürgern um einen Ersatz bemüht, was sich unter anderem aufgrund aufwendige­r Diskussion­en über den

Naturschut­z als schwierig erwies. Die Umgebung des Lochbachs ist ein Vogelschut­zgebiet und dient zahlreiche­n Brutpaaren als Nistplatz. Außer dem alten Standort fand sich kein geeigneter Platz für einen Neubau.

Wann genau die Brücke erneuert werden kann, hängt von der Dauer des Genehmigun­gsprozesse­s ab. Diese Zeit will Königsbrun­ns Bürgermeis­ter auch nutzen, um zu klären, wer letztlich den Bau übernimmt. Vielleicht klappt es ja mit dem Ersatzbau, bevor sich der Abriss der alten Brücke zum zweiten Mal jährt.

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Foto: Adrian Bauer Noch steht das Sperrgitte­r am ehemali‰ gen Standort der Lochbachbr­ücke im Kö‰ nigsbrunne­r Südosten.

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