Sohn schiebt greise Mutter auf Demenzstation ab
Wegen Abschiebung der greisen Mutter auf eine tschechische Demenzstation hat das Münchner Amtsgericht Sohn und Schwiegertochter wegen Freiheitsberaubung zu Bewährungsstrafen verurteilt. Das Ehepaar hatte die mittlerweile 92 Jahre alte Dame Anfang 2019 in der geschlossenen Abteilung des Seniorenheims untergebracht – nach Überzeugung des Gerichts ohne Not und richterliche Genehmigung. Anschließend hatte das Ehepaar die mütterliche Wohnung übernommen, obwohl die behandelnden Ärzte eine ambulante Betreuung der Mutter in deren eigener Wohnung empfohlen hatten. Der 67 Jahre alte Sohn und seine 56 Jahre alte Frau wurden zu je eineinhalb Jahren Haft auf Bewährung verurteilt, wie das Gericht am Freitag mitteilte. Der Sohn hatte seiner Mutter 2019 versprochen, sie nach seinem Urlaub abzuholen.
Würzburg Sarul Dubiel war sieben, als sie aus der Mongolei nach Deutschland kam. Erst lebte sie mit ihrer mongolisch-deutschen Familie in Berlin. „In Berlin hatte ich das Gefühl, deutsch zu sein“, erzählt die heute 28-Jährige. Fremd habe sie sich nie gefühlt. „Dann bin ich nach Würzburg gezogen, kam auch in ländliche Gebiete – und habe gemerkt: Irgendwie bin ich nicht deutsch.“
Sie sah anders aus als die Fränkinnen und Franken in den Dörfern. Multikulturelle Gesellschaft? Gibt es dort nicht. „Die erste Frage nach dem Hallo ist immer: Wo kommst du her?“, erzählt Sarul Dubiel – auch noch nach mehr als 20 Jahren in Deutschland. „Aber ich habe gelernt, das zu akzeptieren. Statt genervt zu sein, bin ich offen für ein