Diesmal sollte es nicht länger dauern
Markus Weinzierl ist bei seinen bisherigen Trainerstationen als Spätstarter bekannt. Gegen Frankfurt aber hat er auch schon andere Erfahrungen gemacht
Augsburg Werder Bremen ist die große Hoffnung. Klingt komisch, haben die Norddeutschen und der FC Augsburg doch mittlerweile andere sportliche Herausforderungen. Werder Bremen aber war in der vergangenen Bundesliga-Saison eine große Hilfe auf dem Weg zum Augsburger Klassenerhalt. Der Erfolg gegen Werder am vorletzten Spieltag ebnete den Augsburgern den Weg zu einem weiteren Jahr Erstliga-Fußball. Bremen dagegen stieg am Ende in die zweite Liga ab.
Weniger der Erfolg gegen damals erschreckend schwache Bremer war überraschend, vielmehr der Zeitpunkt. Es war die zweite Partie von Markus Weinzierl als neuem FCATrainer. Neben seinem Willen, mutig und offensiv spielen zu lassen, ist von Weinzierl bekannt, dass er bei einem neuen Klub viel Anlaufzeit braucht, um in Schwung zu kommen. Die Auftaktspiele gingen regelmäßig daneben, die unmittelbar folgenden häufig auch. Nur gegen Bremen eben nicht, was äußerst wichtig war.
Die Erinnerung an Werder spielt auch in der neuen Saison eine große Rolle. Das erste Spiel gegen 1899 Hoffenheim gestalteten die Augsburger nicht nach ihren Wünschen. Weder vom Ergebnis noch von der Leistung. 0:4 war das bittere Ergebnis. Spiel zwei der jungen Saison wartet nun bei Eintracht Frankfurt. Weinzierl weiß, dass ein Erfolgserlebnis ihn, die Mannschaft und das Umfeld beruhigen würde. Er weiß aber auch um seine Startschwäche. „Als ich im April gekommen bin, habe ich den Auftakt auch verloren, aber das zweite Spiel gewonnen. Wenn das wieder klappt, ist es okay“, sagte er kämpferisch. Zumal er gegen Frankfurt schon gute Erfahrungen gemacht hat. In der Saison 2015 holte er nach einer Auftaktniederlage gegen Hertha BSC mit dem FCA am 2. Spieltag ein 1:1 gegen Frankfurt. Weinzierl kann also auch zu einem frühen Saisonzeitpunkt mit seiner Mannschaft punkten. Das möchte er auch am Samstag (15.30 Uhr) beweisen. Immer dabei das BremenSpiel im Hinterkopf.
Zumal auch bei Eintracht Frankfurt der Start in die neue Saison nicht den Wünschen entspricht. 2:5 in Dortmund, der neue Trainer Oliver Glasner hätte sich gerne anders im ersten Ligaspiel mit der Eintracht präsentiert. Gegen die Borussia fehlte bereits Sebastian Rode wegen Knieproblemen, am Donnerstag gab die Eintracht bekannt, dass der Kapitän sich einem arthroskopischen Eingriff am linken Knie unterzogen hat. Er wird wohl mehrere Wochen fehlen.
Der Ticketverkauf verläuft zudem schleppend. 25000 Fans dürften bei diesem Spiel dabei sein, am Freitag aber waren noch etliche Karten in fast allen Kategorien verfügbar. Immerhin die Fans aus Augsburg scheinen große Lust auf das Spiel zu haben. 350 Karten standen den Gästen zur Verfügung, fast alle sind vergriffen.