Kita-Ausbau gelingt nur mit genug Personal
Das Wort Sisyphusarbeit wird gerne für eine anstrengende Tätigkeit verwendet, die nie zum Ziel führt. Auch in Augsburg dürften sich die Kita-Planer bereits des Öfteren des Begriffs bedient haben, der nach einer Gestalt der griechischen Mythologie benannt ist. Obwohl in den vergangenen Jahren Hunderte von neuen Plätzen entstanden sind, besteht weiterhin ein eklatanter Versorgungsengpass. Häufig müssen sich die Verantwortlichen in der Stadt anhören, dass sie den Ausbau verbummelt hätten oder zu zögerlich angegangen seien. Auch wenn diese Kritik in Einzelfällen nicht von der Hand zu weisen ist, greift sie als Pauschalurteil zu kurz.
Eine Reihe von Gründen wirft Augsburg (und andere Kommunen) in ihren Bemühungen immer wieder zurück. Neben geeigneten Grundstücken mangelt es vor allem an pädagogischem Personal. Was nützt es, immer neue Einrichtungen zu bauen, wenn in den bestehenden Häusern ganze Gruppenräume leer bleiben, weil es nicht genug Kinderpflegerinnen und Erzieherinnen gibt. Arbeitgeber konkurrieren um gute Kräfte, als gelte es, hochdotierte Managementposten zu besetzen. Mit einer attraktiveren Ausbildung – etwa dem Modellprojekt Optiprax – sind die Träger auf einem guten Weg. Der Versuch der Stadt, mit pädagogischen Assistenzkräften den Engpass zu mildern, könnte sich ebenfalls langfristig bezahlt machen.