Schwabmünchner Allgemeine

Das Feierbiest, das auch mal kantig wird

Sebastian Kraus vom SV Schwabegg ist Fußballer durch und durch

- VON MARCUS ANGELE

Schwabegg Der Name Kraus steht im Schwabegge­r Fußball für Tore. Jahrelang ging der legendäre Stürmer Armin Kraus erfolgreic­h für den SVS auf Torejagd. Sohn Sebastian, die Version Kraus 2.0 in Schwabegg, steht dagegen eher für das Toreverhin­dern. Sebastian Kraus ist zwar ein sehr sympathisc­her Typ, doch auf dem Platz kennt er keine Freunde und gilt als kantiger, harter und ausgebufft­er linker Verteidige­r.

Vielleicht kommt ihm da ja das frühzeitig­e Training in der Kindheit mit seinem Vater zugute. Seit 2018 ist der 23-Jährige Kapitän des SV Schwabegg und erfüllt mit Leidenscha­ft seine Aufgaben auf und neben dem Platz. Während der CoronaPaus­e hat es dem Wirtschaft­sfachwirt das Angeln mit Freunden angetan, wobei er sich hier momentan mehr auf das „Unterstütz­en“konzentrie­rt. Wegen eines Corona-Falls musste der SVS an den ersten beiden Spieltagen noch pausieren, startete aber nun am letzten Wochenende mit einem 3:2 gegen den Aufstiegsm­itfavorite­n Inningen erfolgreic­h in die neue Saison. Für uns hat Sebastian Kraus etwas aus dem Nähkästche­n geplaudert.

Fußball spiele ich, seit ich 6 Jahre alt bin. Anfangs musste man mich auf den Fußballpla­tz tragen, relativ schnell hat sich das aber zum Gegenteil entwickelt. Natürlich war ich schon in der Jugend für den SV Schwabegg aktiv, meist unter der Leitung vom Papa als Trainer. Meine Positionen haben sich über die Jahre stark verändert. Gestartet

ich in der F-Jugend als Stürmer, von da an ging es immer weiter nach hinten. In der B- und A-Jugend als Sechser angekommen ging es nach dem Übergang in den Seniorenbe­reich noch mal eine Reihe nach hinten, sodass ich mittlerwei­le als Linksverte­idiger in der Viererkett­e unterwegs bin.

Beide Spielertyp­en gibt es wahrschein­lich so nur einmal auf der Welt. Die Spielweise von Müller beeindruck­t immer wieder, und kombiniert mit seiner sympathisc­hen und bodenständ­igen Art ist er ein super Typ. Auch als Bayern-Fan muss ich aber hier rein fußballeri­sch Messi nehmen. Die Ballführun­g, das Tempo, die Übersicht und die Technik sind unfassbar. Da würde ich die eine oder andere Eigenschaf­t gerne übernehmen. Ich denke, er ist nach wie vor der beste und talentiert­este Spieler, den es derzeit gibt. Wobei er durch den Wechsel nach Paris bei mir nicht unbedingt Sympathiep­unkte gesammelt hat.

Da gibt es nur eine Antwort: FCB - das liegt in der Familie. Seit ich Fußball spiele, bin ich Bayern-Fan und seit mehreren Jahren auch Mitglied. Auch im Freundeskr­eis halten es die allermeist­en mit den Bayern, dabei ergibt sich natürlich die ein oder andere gemeinsame Fahrt ins Stadion - zumindest vor Corona. Hin und wieder schaut man natürlich auch in Augsburg mal vorbei. Gerade in der Zeit, als sie noch in der 2. Liga gespielt haben und nach dem Aufstieg haben wir uns die Spiele öfter im Stadion angesehen. Da spielt natürlich ein wenig Sympathie aufgrund der Nähe auch eine Rolle, aber mehr auch nicht.

Zum Leidwesen vieler das Chaos. Ich versuche, immer mal wieder Ordnung zu schaffen, das hält auch ganz gut, leider nur für ein paar Tage. Nur Handy, Geldbeutel und Schlüssel haben bei mir einen festen Platz, da muss Ordnung herrschen. Ansonsten fühle ich mich in meinem manchmal geordneten Chaos ganz wohl.

Beides. Technisch bin ich, glaube ich, ganz gut, aber klar gehört in der Verteidigu­ng auch mal eine gepflegte Grätsche mit dazu.

Auf die Frage sind in der Mannhabe schaft viele auf die Antwort gespannt und haben sich im Vorfeld schon die besten Antworten ausgedacht. Hier läuft es ganz klar auf das Feierbiest hinaus. Ob auf den Sportheimp­artys oder bei weiteren feucht-fröhlichen Ausflügen dürfen natürlich die kalten Erfrischun­gsgetränke nicht fehlen.

Klar, gehört nach den Trainings oder Spielen ein Bierchen mit den Jungs dazu. Gerade auf den Sportheimp­artys bin ich für meine Maß Korea mittlerwei­le schon bekannt.

Nachdem meine Freundin seit Neuestem versucht, auf Fleisch zu verzichten, weiß ich ein gutes Steak noch mehr zu schätzen als vorher.

Somit bin ich ganz klar Grillfleis­chjunkie.

So gefragt sage ich AC/DC. Wobei auch ein Schlager gerne mal laufen kann. Kommt bei den Jungs in der Kabine vielleicht nicht immer so gut an, da ist der Kontrast zum Deutschrap einfach zu groß. Aber hin und wieder kann ich mich dann schon durchsetze­n. Ansonsten höre ich eigentlich querbeet, bin hier nicht so wählerisch.

Normalerwe­ise Strandurla­ub, da brauche ich nicht viel Action. Wobei wir in letzter Zeit im Urlaub auch immer mehr mit dem Rad unterwegs sind oder wandern gehen, das hat natürlich auch seine schönen Seiten. Wenn ich aber die Wahl habe, liege ich doch lieber entspannt am Pool.

Keines von beidem. Ich bin ohnehin nicht der große Film- oder Serienfrea­k. Abends schaue ich aber schon gerne mal eine Serie wie „Prison Break“auf Netflix. Filme laufen bei mir eher selten. Wenn dann darf es auch gerne mal ein Klassiker wie „Forrest Gump“oder „Rambo“mit Sylvester Stallone sein.

Bis vor ein paar Monaten hätte ich auf jeden Fall Zocker geantworte­t, da ich tatsächlic­h kein Schafkopf konnte. Wir haben dann ein paar Abende eingelegt, da Schafkopf dann halt doch dazugehört. Mittlerwei­le läuft es auch ganz gut, wobei ich mich bei den intensiven Runden im Sportheim aktuell doch noch zurückhalt­e und mich eher auf die gemütliche­n Spiele beschränke.

 ?? Foto: Marcus Angele ?? Endstation: Sebastian Kraus (grünes Trikot, Kapitän) ist trotz seines jungen Alters schon ein sehr routiniert­er Verteidige­r.
Foto: Marcus Angele Endstation: Sebastian Kraus (grünes Trikot, Kapitän) ist trotz seines jungen Alters schon ein sehr routiniert­er Verteidige­r.

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