Schwabmünchner Allgemeine

Ein neuer Kanzler in Österreich

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Nicht mehr lange, dann hat Deutschlan­d einen neuen Kanzler. Schließlic­h waren vor zwei Wochen Wahlen. Aber auch in unserem Nachbarlan­d Österreich übernimmt nun ein anderer Kanzler die politische Führung. Doch lief es dort ganz anders ab als bei uns. Es gab keine Wahlen, sondern der bisherige Kanzler Sebastian Kurz hörte plötzlich auf. Wir erklären, warum.

Warum trat Sebastian Kurz zurück?

Er soll mehrere Straftaten begangen haben. Deswegen gab es in der vergangene­n Woche eine Razzia im Kanzleramt und in der Zentrale seiner Partei ÖVP. Ermittler durchsucht­en alles und nahmen Laptops, Handys und Datenträge­r mit. Ein Vorwurf: Sebastian Kurz und sein Team sollen Leute bestochen haben. Dabei sollen sie auch Geld des Staates Österreich für ihre Zwecke benutzt haben.

Was sagt Sebastian Kurz dazu? Die Vorwürfe seien falsch, sagte er am Samstag. „Ich werde das auch aufklären können, davon bin ich zutiefst überzeugt.“Er trete aber trotzdem jetzt ab, damit der Rest der Regierung das Land weiter führen könne. Wäre er nicht zurückgetr­eten, wäre er wohl am Dienstag gestürzt worden.

Wie geht es jetzt weiter?

Alexander Schallenbe­rg ist gestern zum neuen Kanzler vereidigt worden. Er war bisher Außenminis­ter von Österreich. Die anderen Ministerin­nen und Minister arbeiten erst einmal weiter. Neue Wahlen sind nicht geplant.

Und was macht Sebastian Kurz jetzt?

Er bleibt weiter der Chef seiner Partei ÖVP. Außerdem geht er nun ins Parlament, wo er der Chef der ÖVP-Abgeordnet­en wird. Andere Politikeri­nnen und Politiker finden es nicht gut, dass Sebastian Kurz weiter so viel Macht haben wird. Beate Meinl-Reisinger von einer anderen Partei etwa meinte: Er hat weiterhin alle Fäden in der Hand. Denn er könne noch immer bestimmen, was seine Partei ÖVP unternimmt.

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A. Schallenbe­rg
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Sebastian Kurz

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