Schwabmünchner Allgemeine

TSV Haunstette­n liefert den nächsten Krimi

Handball Drittligis­t siegt in letzter Minute gegen Steißlinge­n. jetzt kommt es zum Spitzenspi­el

-

Die Drittliga-Handballer­innen des TSV Haunstette­n scheinen heuer auf Krimis spezialisi­ert zu sein: bereits zum dritten Mal gelang den Rot-Weißen ein Sieg in den letzten Minuten und nach dem 29:28 (14:16) beim TuS Steißlinge­n ist der TSV nun als einziges Team der Liga immer noch ohne Verlustpun­kt.

Der Ausflug an den Bodensee erwies sich allerdings weitaus schwerer als erhofft, denn zunächst musste man nach langer Anreise, verbunden mit mehreren Staus, den fulminante­n Beginn der starken Gastgeberi­nnen irgendwie stoppen. Nach einem 1:4- und 2:5-Rückstand war Trainer Max Högl bereits gezwungen, die erste Auszeit zu ziehen, um dem TuS wenigstens etwas den Schwung zu nehmen. Seine Schützling­e hatten bis dato überhaupt keinen Zugriff zu den agilen Steißlinge­r Angreiferi­nnen gefunden und brachten ihrerseits nur ganz wenig Struktur in die Offensive.

Bis zur Pause gelang es den Gästen wenigstens im Gleichschr­itt zu marschiere­n, und der 14:16-Anschlußtr­effer durch Anne Hänsel kurz vor Abpfiff machte allen Beteiligte­n wieder Mut. Sarah Irmler konnte sofort nach Wiederbegi­nn auf 15:16 stellen, und Haunstette­n hatte hier sogar die Möglichkei­t, durch eine Zeitstrafe der Gastgeber die Partie früh zu drehen. Aber anstatt selbst zu punkten, ließ man in dieser Phase wieder zwei Gegentreff­er des TuS zu und war beim 16:20 (37. Minute) erneut in schmerzlic­her Distanz.

Die beste Phase des TSV kam jetzt: plötzlich klappte die Präzision im Angriff und hinten konnte man auch die quirligen Steißlinge­r immer besser stoppen. So war zehn Minuten später der 23:23-Ausgleich erzwungen und die Dramatik nahm ihren Lauf. Die letzte Führung der Einheimisc­hen (25:24) konterten Chiara Joerss und zweimal Michelle Schäfer sieben Minuten vor dem Ende zum 27:25, was allerdings noch lange keine Vorentsche­idung bedeuten sollte. Steißlinge­n setzte jetzt nämlich alles auf eine Karte und probierte sowohl den siebten Feldspiele­r als auch Manndeckun­g gegen Haunstette­ns Spielgesta­lter. Anja Niebert gelang noch das 29:27, aber hier waren noch fast drei Minuten zu spielen. Und als Chiara Joerss 30 Sekunden vor Schluss noch mit einer Zeitstrafe bedacht wurde, lag der Ausgleich mehr als in der Luft. Zum Glück unterlief dem starken Aufsteiger gerade hier ein Fehlpass und Haunstette­n rettete sich über die Zeit.

Für Högl und sein Team steht nun am Samstag der absolute Knaller auf dem Programm, wenn man als Tabellenfü­hrer den Zweitplatz­ierten und Lokalrival­en HCD Gröbenzell empfängt (18 Uhr, AL-Halle). Und der Trainer freut sich schon: „Das wird mit Sicherheit ein Highlight und ich hoffe mal, dass unsere Nerven nicht wieder so strapazier­t werden.“

TSV Haunstette­n Frey, Schmid (Tor); Schäfer (6), Irmler (5/2), Hänsel (4), Walter (3), Niebert A. (3/2), Horner, Niebert F., Birnkammer (je 2), Joerss (2/1), Smotzek, Knöpfle, Driske

 ?? Foto: Fred Schölhorn ?? Trainer Max Högl freut sich mit seinen Spielerinn­en über den fünften Sieg im fünften Spiel.
Foto: Fred Schölhorn Trainer Max Högl freut sich mit seinen Spielerinn­en über den fünften Sieg im fünften Spiel.

Newspapers in German

Newspapers from Germany