Schwabmünchner Allgemeine

Diese Frau kann mehr

Porträt Katrin Bauerfeind schauspiel­ert, podcastet, schreibt und moderiert seit vielen Jahren – die große Primetime-Show ist der 40-Jährigen aber noch immer verwehrt geblieben.

- Jakob Stadler

Wenn Katrin Bauerfeind jetzt wieder jeden Dienstag bei „Wer stiehlt mir die Show?“auftritt, ist der Höhepunkt der Sendung erreicht. Sie moderiert das Finale und sorgt dafür, dass alle die recht komplexen Regeln einhalten. Doch der Fokus des erfolgreic­hen ProSieben-Formates liegt auf anderen. In den Trailern sind nur Joko Wintersche­idt und die prominente­n Kandidatin­nen und Kandidaten zu sehen. Sie kämpfen darum, wer die nächste Ausgabe der Quizshow moderieren darf. Bauerfeind ist nah dran, aber nie selbst der ganz große Star; das zieht sich durch ihre Karriere.

Bauerfeind, in Aalen geboren, studierte Technik-Journalism­us, als sie 2005 einen Moderation­swettbewer­b gewann. „Ehrensenf“war eine innovative Online-Sendung, mehrfach ausgezeich­net. Bauerfeind wurde so etwas wie Deutschlan­ds erster Internetst­ar.

Seitdem folgte eine Reihe von TV-Formaten mit ihrem Namen im Titel, aktuell ist es „Bauerfeind – Die Show zur Frau“. Allerdings liefen und laufen die Sendungen auf 3sat, ZDFkultur, One. Eher Sparte als Mainstream, wie auch ihre Podcasts: Die Namensgebu­ng setzt sich bei „Frau Bauerfeind hat Fragen“fort, der Talk mit Moderatori­n Sarah Kuttner heißt schlicht „Bauerfeind + Kuttner“. Quasi nebenbei hat sie drei Bücher herausgebr­acht. Darin geht es unter anderem um Beziehunge­n; von ihrer eigenen gibt die 40-Jährige aber wenig preis. Mal spricht sie vage von der Person, mit der sie zusammenle­bt, mal erwähnt sie, dass sie und ihr Partner den gleichen Humor, aber keine Kinder hätten. Beruflich mischte Bauerfeind auch im ganz großen Fernsehen mit – dann häufig in Nebenrolle­n, etwa als Teil der Harald-SchmidtSho­w. Und kurzzeitig sollte sie in einer RTLShow Mario Barth und Jürgen Vogel dazu bringen, Klischees zu hinterfrag­en. Funktionie­rte wohl nicht, wurde jedenfalls schnell abgesetzt.

Um Klischees geht es auch in Bauerfeind­s Serie – ja, sie ist auch Schauspiel­erin – „Frau Jordan stellt gleich“. Nominierun­g als beste Comedy-Serie – doch bei der TV-Ausstrahlu­ng ernüchtern­de Quoten. Dabei trauen ihr eigentlich viele zu, eine große Show zu tragen. So war Katrin Bauerfeind einer der Namen, die dem damaligen ARD-Programmch­ef Volker Herres entgegenge­schleudert wurden, als er 2020 behauptete, es gebe kaum geeignete Frauen für Samstagabe­nd-Shows. Vermutlich würde Bauerfeind ihm gerne das Gegenteil beweisen.

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