Schwimmer von Motorboot überfahren
Suche im Starnberger See bislang erfolglos
Berg Seit nun schon drei Tagen suchen Fachleute nach einem vermissten Schwimmer im Starnberger See. Der 32-Jährige aus München war am Sonntagnachmittag offenbar rund 300 Meter vom Ufer bei Berg entfernt beim Schwimmen überrascht und von einem Motorboot übersehen worden. Nach der Kollision ging der Mann nach Aussagen von Freunden, die das Unglück aus wenigen Metern Entfernung von einem Schlauchboot aus mit ansehen mussten, sofort unter. Seither wird nach dem Mann gesucht. Weiterhin vergeblich.
Am Dienstag rückten Einsatzkräfte mit einem Spezialboot aus, das Unterwasserbilder schoss. Auf den ersten Blick hätten sie allerdings nichts Bemerkenswertes gezeigt, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord. Die Aufnahmen würden am Abend aber nochmals auf größeren Bildschirmen ausgewertet.
Auch Spürhunde hatte das mit einer Sonarboje und Tauchrobotern ausgestattete Boot an Bord. Der Hintergrund: „Ein toter Körper sendet spezielle Gerüche aus. Die Hunde sind in der Lage, die Gerüche wahrzunehmen, auch wenn sie im Wasser den Körper verlassen“, schilderte der Polizeisprecher. Schlügen die Tiere an, käme an jener Stelle die mit Unterwassermikrofonen ausgestattete Sonarboje zum Einsatz, und es würden Bilder bis hinunter zum Seegrund gemacht.
Inwieweit den für die Kollision verantwortlichen Bootsführer juristisch eine Schuld treffen kann, ist derzeit noch in der Klärung. „Natürlich darf er den Schwimmer nicht gefährden“, erläuterte der Polizeisprecher. „Aber man muss fragen, inwiefern hat er was falsch gemacht.“
So habe der 64-Jährige so weit vom Ufer entfernt nicht zwingend mit einem Schwimmer rechnen müssen. Außerdem sei fraglich, ob er diesen überhaupt habe bemerken können. Nach Auskunft des Polizeisprechers sei im Moment kein schuldhaftes Verhalten des Bootsführers offensichtlich, etwa, dass er betrunken gewesen wäre, keinen Führerschein gehabt hätte oder viel zu schnell oder im Badebereich gefahren wäre. „Dem ersten Anschein nach hat er sich in allen Punkten wohl korrekt verhalten“, so der Sprecher. Am Dienstag nahm der beauftragte Unfallgutachter das sichergestellte Boot in Augenschein.