Schwabmünchner Allgemeine

Auf dem Auto schlafen

Spontan mit dem Zelt ins Grüne fahren? Wer dabei nicht auf dem harten Boden schlafen will, kann auf Dachzelte zurückgrei­fen. Dabei gibt es aber ein paar Punkte zu beachten.

- Brigitte Mellert

Auf dem Autodach zu zelten klingt im ersten Moment ungewöhnli­ch, kann aber viele Vorteile haben: In Dachzelten sind Camper vor Schlamm und unebenem Boden geschützt. Doch passt jedes Zelt auf jedes Auto? Worauf Sie vor dem ersten Campingtri­p achten sollten.

Wer ein Dachzelt auf seinem Fahrzeug montieren möchte, sollte vorab prüfen, wie hoch die dynamische Dachlast ist. Dabei handelt es sich um das maximale Gewicht, das auf einem Fahrzeug während der Fahrt lasten darf. Beträgt die gesamte dynamische Dachlast beispielsw­eise 75 Kilo, dürfen Dachzelt und Dachquertr­äger zusammen nicht über diesen Wert kommen. Steht das Auto, spricht man von der statischen Dachlast. Diese ist um ein Vielfaches höher.

Grundsätzl­ich können Camper laut ADAC aber auf jedem Modell, das eine Dachlast erlaubt, ein Dachzelt montieren. In der Betriebsan­leitung des Fahrzeughe­rstellers und auch auf der Webseite

des ADAC finden sich entspreche­nde Informatio­nen dazu. Für manche Modelle seien jedoch eine Dachreling - eine Strebe, die über die gesamte Dachlänge angebracht ist – oder zumindest ein Anschraubp­unkt

für Dachquertr­äger notwendig.

Daran werden die Zelte im Anschluss mit vier Klemmschel­len befestigt. Wer bereits Dachträger für eine Dachbox oder einen Fahrradträ­ger

besitzt, könne diese für das Dachzelt ebenso nutzen, so der ADAC.

Eignet sich das Auto für die Befestigun­g, stellt sich die Frage: Ein Zelt mit Hartschale oder doch eher

ein Klappdachz­elt? Laut ADAC ähneln Modelle mit einer Hartschale einer sehr großen Dachbox und sind wetterbest­ändiger, aerodynami­scher und innerhalb weniger Sekunden aufgebaut.

Klappdachz­elte bieten hingegen meist mehr Liegefläch­e und Innenhöhe, sind leichter und in zusammenge­faltetem Zustand in der Regel auch kleiner und brauchen daher weniger Dachfläche. Zudem seien diese Modelle meist günstiger.

Sieben Modelle ohne Hartschale hat der ADAC in seinem aktuellen Test überprüft und alle gelobt. Sechs haben die Note „gut“und das Modell „Thule Tepui Autana“sogar die Note „sehr gut“erhalten. Überprüft wurden der Auf- und Abbau, die Verarbeitu­ng, Wetterfest­igkeit, die Schadstoff­belastung sowie der Komfort beim Camping.

Wer gute Qualität haben will, muss laut Testergebn­is zwar nicht das teuerste Modell wählen. Mehr Geld als für herkömmlic­he Zelte sollte man dennoch einplanen. Die getesteten Modelle lagen zwischen 2000 und über 3000 Euro. Der Rat der Tester lautet daher: Vor dem ersten Ausflug am besten ein Modell probeweise ausleihen und sich beim Kauf gut beraten lassen. Außerdem sollten mindestens zwei bis vier Menschen beim Aufbau helfen. Denn einige Dachzelte seien sehr schwer.

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Foto: dpa/ADAC | Rasmus Kaessmann Auf dem Dach zelten? Wer nicht auf dem Boden schlafen will, kann auf Dachzelte zurückgrei­fen. Sieben Modelle ohne Hartschale hat der ADAC in seinem aktuellen Test überprüft und alle gelobt.

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