Wer stürmt gegen Freiburg?
Beim Pokalerfolg in Lohne enttäuschte FCA-Neuzugang Demirovic, während Niederlechner und Jensen nicht nur wegen ihrer Treffer überzeugten. Diese Kandidaten stehen Trainer Maaßen beim Bundesligaauftakt zur Verfügung.
Dieses Ergebnis interessierte Florian Niederlechner als Erstes. Weil der Stürmer des FC Augsburg lange Zeit beim SC Freiburg spielte und diesen Verein noch immer sehr mag. Weil er aber auch wusste, dass die erste Runde im DFBPokal durchaus Auswirkungen auf den Start in der Bundesliga haben kann. Also fragte der 31-Jährige kurz nach Spielschluss in Lohne sofort nach, wie denn die Freiburger Partie in Kaiserslautern ausgegangen sei. In diesem Moment war sie noch nicht beendet, später auf dem Weg zum Flughafen aber erlebte der Stürmer den Freiburger Sieg mit.
Der SC Freiburg ist der Augsburger Auftaktgegner in der Bundesliga am Samstag (15.30 Uhr/ Sky). Niederlechner möchte dann in der Startelf stehen. Darauf hofft er, davon geht er fest aus. Beim 4:0-Pokalerfolg in Lohne hatte er zunächst auf der Bank gesessen. Ermedin Demirovic hatte den Vorzug erhalten. Weil der Neuzugang noch Spielminuten mit dem Team sammeln sollte. Weil Trainer Enrico Maaßen bei seinem ersten Pflichtspiel sehen wollte, was er von Demirovic erwarten kann. Richtig Werbung in eigener Sache betrieb er nicht. Anders Florian Niederlechner. Als er zusammen mit Fredrik Jensen eingewechselt wurde, kam deutlich mehr Schwung ins Augsburger Offensivspiel. „Beide haben es gut gemacht“, sagte Maaßen. Jensen und Niederlechner hatten je einen Treffer erzielt und waren als Vorbereiter erfolgreich. Sie harmonierten ausgesprochen gut.
Das hatte auch Maaßen erkannt. Von Jensen schwärmt der Trainer ohnehin schon während der gesamten Vorbereitung. Wegen dessen Variabilität, auf verschiedenen Positionen einsetzbar zu sein. Aber natürlich auch wegen seiner fußballerischen Fähigkeiten. Es wäre überraschend, würde Jensen am Samstag nicht in der Startformation stehen. In den vergangenen Jahren hatte er immer wieder mit Verletzungsproblemen zu kämpfen. Momentan ist er fit. Die Hoffnung ist groß, dass es so bleibt.
Auch Florian Niederlechner habe eine sehr gute Vorbereitung absolviert, so Maaßen. Er sei in einem körperlich starken Zustand. „Er ist einer unserer erfahrenen Spieler und weiß, wo das Tor steht“, sagte Maaßen. Soll heißen: Mit seiner Abschlussstärke könnte Niederlechner ein wichtiger Faktor werden. Die Chancenverwertung war eines der größeren Probleme in der Vorbereitung. Niederlechner könnte hier Abhilfe schaffen, wie er in seinem starken ersten Jahr in Augsburg schon bewiesen hat.
Dennoch suchen die Augsburger Verantwortlichen noch nach Verstärkung in der Offensive. Ein Stürmer, der Quote verspricht – also Tore und Vorlagen – steht auf der Wunschliste. Mit Maurice Malone konnte in Lohne auch ein junger Spieler auf sich aufmerksam machen. Nach seiner Einwechslung kurz vor Schluss gelang ihm der Treffer zum 4:0-Endstand.
Am Samstag hatte Niederlechner ein langes Gespräch mit Maaßen geführt. Über die Inhalte wollte der Stürmer nichts verraten, nur so viel: „Es war ein super Gespräch.“Auch Maaßen empfand das so, erklärte aber auch: „Ich führe solche Gespräche sehr oft. Als Trainer muss ich auch herausfinden, wie fühlt sich der Spieler gerade. Und er muss wissen, wo er gerade steht, was er vielleicht besser machen muss.“Doch wo steht Niederlechner tatsächlich gerade? „Er ist ein Kandidat für die Startelf am Samstag“, sagte Maaßen. Gleiches gilt noch für André Hahn und Ricardo Pepi. Niederlechner betonte ein weiteres Mal, dass er sich in Augsburg nach wie vor sehr wohl fühle. Das hatte er bereits im Trainingslager in Scheffau gesagt. Gerne würde er seinen im nächsten Sommer auslaufenden Vertrag vorzeitig verlängern. Spätestens im Winter möchte er Klarheit haben und nicht so lange warten wie Alfred Finnbogason und Jan Moravek, bei denen die Entscheidung über die Zukunft erst nach der vergangenen Saison gefallen war.
Die Arbeit mit dem neuen Trainerteam mache ihm viel Spaß. Und doch verheimlicht Niederlechner nicht, dass er sich weiterhin einen Wechsel in die USA vorstellen könne. Ein Transfer nach Chicago war im vergangenen Winter gescheitert. Derzeit aber gehe er davon aus, dass er diese Saison auf jeden Fall in Augsburg spielen werde.