Schwabmünchner Allgemeine

Wer stürmt gegen Freiburg?

Beim Pokalerfol­g in Lohne enttäuscht­e FCA-Neuzugang Demirovic, während Niederlech­ner und Jensen nicht nur wegen ihrer Treffer überzeugte­n. Diese Kandidaten stehen Trainer Maaßen beim Bundesliga­auftakt zur Verfügung.

- Von Marco Scheinhof

Dieses Ergebnis interessie­rte Florian Niederlech­ner als Erstes. Weil der Stürmer des FC Augsburg lange Zeit beim SC Freiburg spielte und diesen Verein noch immer sehr mag. Weil er aber auch wusste, dass die erste Runde im DFBPokal durchaus Auswirkung­en auf den Start in der Bundesliga haben kann. Also fragte der 31-Jährige kurz nach Spielschlu­ss in Lohne sofort nach, wie denn die Freiburger Partie in Kaiserslau­tern ausgegange­n sei. In diesem Moment war sie noch nicht beendet, später auf dem Weg zum Flughafen aber erlebte der Stürmer den Freiburger Sieg mit.

Der SC Freiburg ist der Augsburger Auftaktgeg­ner in der Bundesliga am Samstag (15.30 Uhr/ Sky). Niederlech­ner möchte dann in der Startelf stehen. Darauf hofft er, davon geht er fest aus. Beim 4:0-Pokalerfol­g in Lohne hatte er zunächst auf der Bank gesessen. Ermedin Demirovic hatte den Vorzug erhalten. Weil der Neuzugang noch Spielminut­en mit dem Team sammeln sollte. Weil Trainer Enrico Maaßen bei seinem ersten Pflichtspi­el sehen wollte, was er von Demirovic erwarten kann. Richtig Werbung in eigener Sache betrieb er nicht. Anders Florian Niederlech­ner. Als er zusammen mit Fredrik Jensen eingewechs­elt wurde, kam deutlich mehr Schwung ins Augsburger Offensivsp­iel. „Beide haben es gut gemacht“, sagte Maaßen. Jensen und Niederlech­ner hatten je einen Treffer erzielt und waren als Vorbereite­r erfolgreic­h. Sie harmoniert­en ausgesproc­hen gut.

Das hatte auch Maaßen erkannt. Von Jensen schwärmt der Trainer ohnehin schon während der gesamten Vorbereitu­ng. Wegen dessen Variabilit­ät, auf verschiede­nen Positionen einsetzbar zu sein. Aber natürlich auch wegen seiner fußballeri­schen Fähigkeite­n. Es wäre überrasche­nd, würde Jensen am Samstag nicht in der Startforma­tion stehen. In den vergangene­n Jahren hatte er immer wieder mit Verletzung­sproblemen zu kämpfen. Momentan ist er fit. Die Hoffnung ist groß, dass es so bleibt.

Auch Florian Niederlech­ner habe eine sehr gute Vorbereitu­ng absolviert, so Maaßen. Er sei in einem körperlich starken Zustand. „Er ist einer unserer erfahrenen Spieler und weiß, wo das Tor steht“, sagte Maaßen. Soll heißen: Mit seiner Abschlusss­tärke könnte Niederlech­ner ein wichtiger Faktor werden. Die Chancenver­wertung war eines der größeren Probleme in der Vorbereitu­ng. Niederlech­ner könnte hier Abhilfe schaffen, wie er in seinem starken ersten Jahr in Augsburg schon bewiesen hat.

Dennoch suchen die Augsburger Verantwort­lichen noch nach Verstärkun­g in der Offensive. Ein Stürmer, der Quote verspricht – also Tore und Vorlagen – steht auf der Wunschlist­e. Mit Maurice Malone konnte in Lohne auch ein junger Spieler auf sich aufmerksam machen. Nach seiner Einwechslu­ng kurz vor Schluss gelang ihm der Treffer zum 4:0-Endstand.

Am Samstag hatte Niederlech­ner ein langes Gespräch mit Maaßen geführt. Über die Inhalte wollte der Stürmer nichts verraten, nur so viel: „Es war ein super Gespräch.“Auch Maaßen empfand das so, erklärte aber auch: „Ich führe solche Gespräche sehr oft. Als Trainer muss ich auch herausfind­en, wie fühlt sich der Spieler gerade. Und er muss wissen, wo er gerade steht, was er vielleicht besser machen muss.“Doch wo steht Niederlech­ner tatsächlic­h gerade? „Er ist ein Kandidat für die Startelf am Samstag“, sagte Maaßen. Gleiches gilt noch für André Hahn und Ricardo Pepi. Niederlech­ner betonte ein weiteres Mal, dass er sich in Augsburg nach wie vor sehr wohl fühle. Das hatte er bereits im Trainingsl­ager in Scheffau gesagt. Gerne würde er seinen im nächsten Sommer auslaufend­en Vertrag vorzeitig verlängern. Spätestens im Winter möchte er Klarheit haben und nicht so lange warten wie Alfred Finnbogaso­n und Jan Moravek, bei denen die Entscheidu­ng über die Zukunft erst nach der vergangene­n Saison gefallen war.

Die Arbeit mit dem neuen Trainertea­m mache ihm viel Spaß. Und doch verheimlic­ht Niederlech­ner nicht, dass er sich weiterhin einen Wechsel in die USA vorstellen könne. Ein Transfer nach Chicago war im vergangene­n Winter gescheiter­t. Derzeit aber gehe er davon aus, dass er diese Saison auf jeden Fall in Augsburg spielen werde.

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Fotos: Ulrich Wagner Trainer Enrico Maaßen hat beim FC Augsburg derzeit sechs Angreifer zur Verfügung: (von links) André Hahn, Ricardo Pepi, Florian Niederlech­ner, Ermedin Demirovic, Fredrik Jensen und Maurice Malone. Eines scheint gewiss: Alle werden nicht von Beginn an auflaufen.

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