Ampel statt Unterführung?
Die Diskussion um eine Unterführung für Fußgänger und Radfahrer an der Lechstraße in Königsbrunn bekommt eine neue Richtung. Grund dafür sind Unfälle in jüngster Zeit.
Königsbrunn Die Kreuzung der Lechstraße mit Blumenallee und Benzstraße hat in den vergangenen Monaten einige Schlagzeilen gemacht. Nicht nur, dass ein engagierter Bürger dort eine Lösung für eine sichere Querung für Radfahrer und Fußgängerinnen fordert, sondern auch durch Unfallberichte. Dass in den vergangenen Monaten mehrmals Linksabbiegende mit Autos auf der Umgehungsstraße zusammengestoßen sind, gibt der Diskussion um die richtige bauliche Lösung eine ganz neue Richtung. Denn jetzt kommen zwei klassische Lösungen für Kreuzungen wieder ins Spiel.
Die Diskussion um die Querungshilfe verläuft sich seit einigen Monaten äußerst zäh. Der Stadtrat hatte im November 2020 ein Gutachten auf den Weg gebracht mit dem ermittelt werden sollte, wie und zu welchem Preis eine tragfähige Lösung für das Problem geschaffen werden könnte. Zuletzt wurde das Ergebnis der Begutachtung für das Frühjahr dieses Jahres angekündigt. Behandelt wurde es im Bauausschuss aber bis zur Sommerpause nicht. Laut Bürgermeister Franz Feigl wird es dazu wohl auch nicht mehr kommen.
Grund sind die Unfälle, die es an der Kreuzung gegeben hat, sagt Feigl: „Dadurch wurde die Kreuzung zu einem Unfallschwerpunkt und das Staatliche Bauamt muss
dagegen etwas unternehmen.“Denn bei der Lechstraße handelt es sich um eine Staatsstraße und für die ist die Behörde in Augsburg federführend zuständig. Durch die neue Bewertung der Kreuzung könnte es passieren, dass die bisherigen Diskussionen in Königsbrunn um eine Lösung gegenstandslos werden.
Denn im Zuge einer Umgestaltung der Kreuzung durch das Staatliche Bauamt könnte die sichere Querung für Radfahrerinnen und Fußgänger gleich mit erledigt werden. In der Diskussion seien bisher ein Kreisverkehr und eine Ampellösung, sagt Bürgermeister Feigl. Der Bau einer Brücke oder einer Unterführung, die in den Königsbrunner
Gremien diskutiert wurden, wären damit weitgehend vom Tisch: „Das Staatliche Bauamt muss die Unfallproblematik beim Abbiegen lösen. Dabei hilft eine Querung für Fußgänger logischerweise nicht und daher kann man so einem Bau wohl nicht zustimmen.“
Gewöhnlich muss die Straßenbau-Behörde
für solche Baumaßnahmen die wirtschaftliche Lösung wählen. Stand jetzt wäre das wohl eine Ampel. Der Königsbrunner Stadtrat könnte sich auch für einen Kreisverkehr einsetzen, müsste dann aber für die zusätzlichen Kosten aufkommen. Die Ampel sei die sichere Variante. Auf der anderen Seite sind Kreisverkehre besser für den Verkehrsfluss und man habe gute Erfahrungen mit dem Kreisel an der Wertachstraße. Der Bürgermeister sieht diese Diskussion derzeit leidenschaftslos: „Wir klären noch, wie die Voraussetzungen sind, und dann muss der Stadtrat entscheiden.“
Auf der Lechstraße gilt derzeit Tempo 70, daran will die Stadt auch nichts ändern. Die Kreuzung wird vor allem während des Schulverkehrs von Kindern und Jugendlichen genutzt. Nachmittags fahren viele Radlerinnen und Radler zu den Sportanlagen im Königsbrunner Süden. In diesen Zeiten ist auch die Lechstraße stark mit Autos und Lastwagen frequentiert.
Bei der Entscheidung über eine Lösung wollen die Königsbrunner ihr künftiges Baugebiet im Südosten der Stadt mit einbeziehen. Denn dort werden die derzeitigen Einmündungen in die Lechstraße wohl zu klein für die Anforderungen durch die zusätzlichen Bewohner. Die Entscheidung an der Blumenallee stellt für den Bürgermeister auch einen Fingerzeig dar, wie die Kreuzungssituation geregelt wird, wenn die ersten Häuser im Baugebiet bezogen werden.