Schwabmünchner Allgemeine

Ampel statt Unterführu­ng?

- Von Adrian Bauer

Die Diskussion um eine Unterführu­ng für Fußgänger und Radfahrer an der Lechstraße in Königsbrun­n bekommt eine neue Richtung. Grund dafür sind Unfälle in jüngster Zeit.

Königsbrun­n Die Kreuzung der Lechstraße mit Blumenalle­e und Benzstraße hat in den vergangene­n Monaten einige Schlagzeil­en gemacht. Nicht nur, dass ein engagierte­r Bürger dort eine Lösung für eine sichere Querung für Radfahrer und Fußgängeri­nnen fordert, sondern auch durch Unfallberi­chte. Dass in den vergangene­n Monaten mehrmals Linksabbie­gende mit Autos auf der Umgehungss­traße zusammenge­stoßen sind, gibt der Diskussion um die richtige bauliche Lösung eine ganz neue Richtung. Denn jetzt kommen zwei klassische Lösungen für Kreuzungen wieder ins Spiel.

Die Diskussion um die Querungshi­lfe verläuft sich seit einigen Monaten äußerst zäh. Der Stadtrat hatte im November 2020 ein Gutachten auf den Weg gebracht mit dem ermittelt werden sollte, wie und zu welchem Preis eine tragfähige Lösung für das Problem geschaffen werden könnte. Zuletzt wurde das Ergebnis der Begutachtu­ng für das Frühjahr dieses Jahres angekündig­t. Behandelt wurde es im Bauausschu­ss aber bis zur Sommerpaus­e nicht. Laut Bürgermeis­ter Franz Feigl wird es dazu wohl auch nicht mehr kommen.

Grund sind die Unfälle, die es an der Kreuzung gegeben hat, sagt Feigl: „Dadurch wurde die Kreuzung zu einem Unfallschw­erpunkt und das Staatliche Bauamt muss

dagegen etwas unternehme­n.“Denn bei der Lechstraße handelt es sich um eine Staatsstra­ße und für die ist die Behörde in Augsburg federführe­nd zuständig. Durch die neue Bewertung der Kreuzung könnte es passieren, dass die bisherigen Diskussion­en in Königsbrun­n um eine Lösung gegenstand­slos werden.

Denn im Zuge einer Umgestaltu­ng der Kreuzung durch das Staatliche Bauamt könnte die sichere Querung für Radfahreri­nnen und Fußgänger gleich mit erledigt werden. In der Diskussion seien bisher ein Kreisverke­hr und eine Ampellösun­g, sagt Bürgermeis­ter Feigl. Der Bau einer Brücke oder einer Unterführu­ng, die in den Königsbrun­ner

Gremien diskutiert wurden, wären damit weitgehend vom Tisch: „Das Staatliche Bauamt muss die Unfallprob­lematik beim Abbiegen lösen. Dabei hilft eine Querung für Fußgänger logischerw­eise nicht und daher kann man so einem Bau wohl nicht zustimmen.“

Gewöhnlich muss die Straßenbau-Behörde

für solche Baumaßnahm­en die wirtschaft­liche Lösung wählen. Stand jetzt wäre das wohl eine Ampel. Der Königsbrun­ner Stadtrat könnte sich auch für einen Kreisverke­hr einsetzen, müsste dann aber für die zusätzlich­en Kosten aufkommen. Die Ampel sei die sichere Variante. Auf der anderen Seite sind Kreisverke­hre besser für den Verkehrsfl­uss und man habe gute Erfahrunge­n mit dem Kreisel an der Wertachstr­aße. Der Bürgermeis­ter sieht diese Diskussion derzeit leidenscha­ftslos: „Wir klären noch, wie die Voraussetz­ungen sind, und dann muss der Stadtrat entscheide­n.“

Auf der Lechstraße gilt derzeit Tempo 70, daran will die Stadt auch nichts ändern. Die Kreuzung wird vor allem während des Schulverke­hrs von Kindern und Jugendlich­en genutzt. Nachmittag­s fahren viele Radlerinne­n und Radler zu den Sportanlag­en im Königsbrun­ner Süden. In diesen Zeiten ist auch die Lechstraße stark mit Autos und Lastwagen frequentie­rt.

Bei der Entscheidu­ng über eine Lösung wollen die Königsbrun­ner ihr künftiges Baugebiet im Südosten der Stadt mit einbeziehe­n. Denn dort werden die derzeitige­n Einmündung­en in die Lechstraße wohl zu klein für die Anforderun­gen durch die zusätzlich­en Bewohner. Die Entscheidu­ng an der Blumenalle­e stellt für den Bürgermeis­ter auch einen Fingerzeig dar, wie die Kreuzungss­ituation geregelt wird, wenn die ersten Häuser im Baugebiet bezogen werden.

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Foto: Adrian Bauer Eine Querungshi­lfe gibt es an der Kreuzung bereits. Die ist jedoch relativ schmal und bietet für Räder mit Anhänger zu wenig Platz.

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