Ein bisschen wie bei der Tour de France
Im Rahmen der European Championships München startet das Straßenradrennen der Damen in Landsberg. Los geht es im frisch sanierten Hinteranger. In Dießen findet eine Fanmeile mit viel Programm statt.
Landkreis Landsberg am Lech Spektakuläre Bilder waren in den vergangenen Wochen von der Tour de France der Rennradfahrer im Fernsehen zu sehen. Im August gibt es ein bisschen von diesem Flair in Landsberg: Am Sonntag, 21. August, erfolgt auf dem Hauptplatz der Start für die Europameisterschaft der Damen im Straßenradsport. Seit Jahrzehnten findet damit im Landkreis erstmals wieder ein Radrennen statt.
50 Jahre nach den Olympischen Sommerspielen ist München der Veranstaltungsort für die European Championships, die Europameisterschaften in neun Sportarten. Vom 11. bis 21. August finden die Titelkämpfe in der Leichtathletik, im Beachvolleyball, Radsport (BMX, Bahnradfahren, Straßenradsport), Geräteturnen, Rudern, Sportklettern, Tischtennis und Triathlon statt.
Und im Rahmen dieser Mammutveranstaltung rückt der Landkreis Landsberg in den Fokus aller Radsport-Fans. Von Landsberg aus startet das Rennen der Frauen, zu dem rund 120 Teilnehmerinnen erwartet werden, Richtung Umgehungsstraße von Pürgen. Weiter geht es nach Hofstetten und über Obermühlhausen und Dettenschwang
nach Dießen, ehe es am Starnberger See vorbei in Richtung München geht, wo nach 128 Kilometern das Ziel wartet.
Startschuss ist am Sonntag auf dem Hauptplatz um 11.30 Uhr, und zwar mit großem Programm: So findet an diesem Tag auch das „LechStadtfest“statt. Schon ab 9.30 Uhr spielt der Musikverein Penzing, und beim Start des Straßenrennens sorgen die Cheerleader für Stimmung. Diese Europameisterschaft ist der krönende Abschluss der „LechStadtRadlwoche“, die am Freitag, 12. August, beginnt. Für die rund 120 Starterinnen bei den European Championships geht es aber noch locker los in Landsberg. Nach einer Schleife über Vorder- und Hinteranger fahren sie die neue Bergstraße hinauf und weiter auf die Weilheimer Straße. Erst dort erfolgt auch die Zeitmessung.
In Dießen werden die Fahrerinnen – je nach Tempo – gegen 12 Uhr erwartet, und zwar von einer Fanmeile, organisiert vom AS Cycling, dem Verein, dem der vielleicht bekannteste Radrennsportler des Landkreises, der Dießener Alexander Steffens, vorsitzt.
Allerdings wird Steffens an diesem Tag nicht vor Ort sein – er tritt bei einem Rennen in Hamburg an. „Christian Schürenberg hat die Organisation übernommen“, sagt
Steffens. Und Schürenberg hat bereits einiges auf die Beine gestellt. Auf dem Parkplatz vor der Mehrzweckhalle in Dießen können sich die Fans ab 9 Uhr auf die Durchfahrt des Damenfelds einstimmen. „Wir haben eine kleine Expo-Ausstellung rund ums Fahrrad organisiert“, sagt Schürenberg, Dritter
Vorsitzender des ASC. Firmen aus der näheren Umgebung werden Neuheiten rund um den Radsport präsentieren.
Zur Verpflegung werden Foodtrucks bereitstehen und für die Kinder gibt es eine Hüpfburg. „Auf der Tartanbahn werden wir auch kleine Radrennen für Kinder veranstalten“,
kündigt er an. „Es soll ein richtiges Fan-Fest werden.“Direkt an der Halle vorbei werden dann auch die Rennradfahrerinnen den Berg herunterkommen. „Das ist eine Riesensache, denn seit dem Ende der Bayern-Rundfahrt ist es das erste größere Rennen im Landkreis“, sagt Schürenberg. Er rechnet damit, dass das Feld der Fahrerinnen so kurz nach dem Start noch komplett sein wird, aber „das tut dem Ganzen keinen Abbruch“. Endlich könne man einmal direkt vor der Haustür die Atmosphäre eines solchen Großereignisses erleben. Auch wenn die Fahrerinnen schon nach wenigen Minuten die Strecke passiert haben dürften: „Es gibt genug Programm, um den ganzen Tag dort zu verweilen“, so Schürenberg.
Eigentlich wäre auch Alexander Steffens bei diesem Großereignis gerne dabei gewesen, doch sein Terminkalender lässt es nicht zu. „Es ist sicher eine super Sache, wenn man so ein Rennen mal live sieht“, hofft Steffens auf viele Zuschauerinnen und Zuschauer am Streckenrand. Auch wenn eben die Tour de France auf viel Interesse gestoßen ist: „Es ist etwas ganz anderes, wenn man mal richtig mitbekommt, mit welchem Tempo die Sportlerinnen und Sportler unterwegs sind. Das sieht man im Fernsehen ja gar nicht“, so Steffens.
Auch der ganze Aufwand mit Materialwagen und Versorgungswagen sei immens. „Das ist auf jeden Fall sehenswert“, verspricht der Rennradfahrer. Am Start sind bei diesen Meisterschaften ausschließlich Radprofis – deshalb muss auch Steffens Schwester Miriam auf einen Start verzichten.