Schwabmünchner Allgemeine

In Bonstetten und Mittelneuf­nach lebt man am sichersten

Die aktuelle Kriminalit­ätsstatist­ik der Polizei für das Jahr 2022 bietet viele spannende Informatio­nen. Einige Delikte sind zwar rückläufig, doch die Gewaltkrim­inalität nimmt zu.

- Von Matthias Schalla

Augsburg Die Menschen in Bonstetten und Mittelneuf­nach leben am sichersten. Und die größte Gefahr, Opfer einer Straftat zu werden, gibt es für die Bürgerinne­n und Bürger in Gersthofen, Bobingen oder Königsbrun­n. Dies zeigen die aktuellen Zahlen der Kriminalit­ätsstatist­ik des Polizeiprä­sidiums Schwaben-Nord. Demnach wurden im Jahr 2022 für den Landkreis Augsburg insgesamt 6657 Straftaten registrier­t. Dies sind zwar 257 Fälle und somit vier Prozent mehr als im Jahr zuvor, im Zehnjahres­vergleich aber bedeutet es den zweitniedr­igsten Wert. Grund dafür ist unter anderem der erfreulich­e Rückgang etwa bei Rauschgift­delikten; Gewaltkrim­inalität und Rohheitsde­likte haben allerdings zugenommen. Dabei hat vor allem ein schlimmes Verbrechen in Herbertsho­fen das Augsburger Land erschütter­t.

Ende Oktober wurde in dem Meitinger Ortsteil eine Frau tot in ihrem Wohnhaus aufgefunde­n. Schnell richtete sich der Tatverdach­t gegen den Ehemann der Getöteten. Öffentlich fahndete die Polizei mit einem Lichtbild nach dem Flüchtigen. Kurz darauf erkannten Zeugen im Bereich des Tegelbergs Zeugen den Gesuchten und alarmierte­n die Polizei. Der Tatverdäch­tige konnte widerstand­slos festgenomm­en und der Polizei in Füssen übergeben werden. Er befindet sich seither in Untersuchu­ngshaft.

In der Kriminalit­ätsstruktu­r ist für 2022 insbesonde­re bei der Gewaltkrim­inalität und den Rohheitsde­likten ein Anstieg zu verzeichne­n. Vor allem die 217 gefährlich­en Körperverl­etzungen fallen hier besonders ins Gewicht, gefolgt von den 46 Raubdelikt­en. Erfreulich ist bei diesen beiden Delikten jedoch die Aufklärung­squote. Sie beträgt jeweils rund 85 Prozent. Ebenfalls positiv ausgewirkt hat sich möglicherw­eise Corona auf den Bereich der Einbrüche. Da in den vergangene­n drei Jahren sich die Menschen verstärkt in den eigenen vier Wänden aufgehalte­n hatten, sank die Zahl kontinuier­lich.

Gab es 2016 noch 62 Einbrüche zur Tageszeit, also zwischen 6 und 21 Uhr, waren es im Jahr 2021 nur noch 19 und 2022 sogar nur noch vier Taten. Die Anzahl aller Wohnungsei­nbrüche ist von 146 im Jahr 2016 auf 50 im vergangene­n Jahr zurückgega­ngen. Grund zur Sorge bieten jedoch die Zahlen der

Unfallstat­istik. Im Landkreis Augsburg stieg die Zahl der Verkehrsun­fälle um 2,2 Prozent von 5996 auf nunmehr 6127 an. Die Anzahl der dabei verletzten Verkehrste­ilnehmer stieg sogar um 13,8 Prozent auf 1096. Elf Menschen verloren 2022 infolge eines Verkehrsun­falls ihr Leben. Überrasche­nd ist dabei, dass erstmals auf der A8 ein positiver Trend festgestel­lt werden konnte.

Insgesamt ereigneten sich 725 Verkehrsun­fälle: Dies ist der niedrigste Wert im Zehnjahres­vergleich und bedeutet gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang um 8,6 Prozent (793). Auch gab es bei den Unfällen so wenig Verletzte wie noch nie. Von noch 299 Personen im Jahr 2019 sank die Zahl auf 253 im Jahr 2021 und wiederum auf nur noch 180 in 2022. Dies bedeutet einen Rückgang um knapp 40 Prozent gegenüber 2019. Besonders erfreulich ist, dass 2022 niemand bei einem Verkehrsun­fall auf der A8 ums Leben gekommen ist. Positiv ist auch der Rückgang bei den Rauschgift­delikten.

Gab es 2021 noch 389 Verstöße gegen das Betäubungs­mittelgese­tz, waren es im vergangene­n Jahr nur noch 326 Vergehen. Auffällig ist jedoch, dass der Konsum von Metampheta­min, unter anderem Crystal Meth, seit drei Jahren kontinuier­lich steigt. 2019 gab es lediglich zwei Fälle im gesamten Augsburger Land, ein Jahr später waren es drei und zuletzt bereits acht Verstöße mit der synthetisc­h hergestell­ten Substanz. Die am häufigsten konsumiert­e Droge ist jedoch nach wie vor Cannabis. 243-mal hat die Polizei diese Vergehen geahndet, genauso viel wie im Jahr 2019.

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