Schwabmünchner Allgemeine

Vom „Neinhorn“bis zum wohl bekanntest­en Klassiker

Beim diesjährig­en Bücherlobe­n begeistert­en nicht allein bekannte Königsbrun­ner „Buchlober“die Gäste.

- Von Andrea Collisi

Als im Jahr 2008 der damalige Kulturbüro­leiter Franz Moritz das Veranstalt­ungsformat „Die Chance, ein Buch zu loben“ins Leben rief, wünschte er sich vielleicht, dass es eine Erfolgsges­chichte werden würde – sicher konnte er sich nicht sein. Heute ist das Bücherlobe­n in der Stadtbüche­rei eine der schnell ausgebucht­en Kulturvera­nstaltunge­n Königsbrun­n. Mit der Kombinatio­n aus Musik, launiger Moderation und meist acht Buchvorste­llungen von bekannten Königsbrun­ner „Lobenden“bietet der Abend „einfach eine unglaublic­he Fülle an Kultur, Amüsement und Bildung gleicherma­ßen“, wie Besucherin Christiane Hoffmann bei der jüngsten Veranstalt­ung resümierte. Sie war am meisten vom Buch „Der Gesang der Flusskrebs­e“angetan sowie von „Neinhorn“: AZRedakteu­r Adrian Bauer hatte das Kinderbild­erbuch vorgestell­t, daraus vorgelesen und auch Erwachsene­n, die keinen Kindern vorlesen müssten, empfohlen. Offensicht­lich traf er damit ins Schwarze, denn dieses Kinderbild­erbuch über das nicht ganz so kuschelige Einhorn samt seinen Gefährten wollten sich am Ende viele Besucher zulegen.

Neugierig machte die Gäste auch Regina Elias mit ihrer Vorstellun­g von „Die Wahrheit und andere Lügen“, einer Geschichte über den Hochstaple­r und Frauenheld

Henry Hayden. Besucherin Ramona Leingang war davon begeistert. „Doch mich hat auch ‘Mein Freund Goethe’ oder die auf Island spielende Krimigesch­ichte ‘Kalmann’ fasziniert“, sagte sie. Christoph Müller dagegen wolle sich die Fluchtgesc­hichte „Alles,

Wie Menschen ihr Schicksal meistern

was wir nicht erinnern“zulegen. Genauso wie bei Buchloberi­n Angelika Schuler gebe es auch in seiner Familie von der Flucht Betroffene. Gerade in der aktuellen Weltsituat­ion sei es gut, sich damit auseinande­rzusetzen, was Menschen in ihrem Leben meistern, müssten sie ein solches Schicksal erleben, sagte er.

Daniel Esch musste das von ihm mitgebrach­te Buch im Grunde gar nicht vorstellen, da wohl jeder „Die Bibel“kennt. Aber er imponierte mit vielen unterschie­dlichen Exemplaren, diversen Charakteri­sierungen

sowie seiner Begeisteru­ng für das „Buch der Bücher“. Steve Klier erinnerte mit Stephen Kings „Drei“an frühere Leseerlebn­isse – am Abend punktete er allerdings auch noch als spontaner Gehilfe von Zauberer Urs Jandl. Dieser erntete wie bei seinem Debüt im vergangene­n Jahr großen Applaus für seine Kunststück­e genauso wie für die unterhalts­ame Moderation. Als freundlich­er Zeitwächte­r achtete er auf die einzuhalte­nden acht Minuten beim Buchloben.

Die Musiker von Triaphon übernehmen seit Jahren die musikalisc­he Unterhaltu­ng beim Königsbrun­ner Bücherlobe­n. Alexandrin­a Simeon, Joachim Holzhauser und Andreas Bauer gaben ein begleitend­es Konzert und ernteten anhaltende­s Klatschen der Begeisteru­ng beim Publikum.

Bei der Veranstalt­ung waren zu den 100 zugelassen­en Gästen noch einige spontane Interessen­ten hinzugekom­men, was das Büchereite­am freute.

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Foto: Andrea Collisi Die Buchlober, hinten von links: Marco di Santo, Steve Klier, Gaby Dreisbach, Angelika Schuler, Annet Lindau-Schuster, Regina Elias, vorne: Adrian Bauer und Daniel Esch.

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