Schwabmünchner Allgemeine

Kann Schwabmünc­hen Abstiegska­mpf?

Fußball-Nachlese: Während Schwabmünc­hen in der Tabelle durchgerei­cht wird, kommt Bobingen nicht aus dem Keller heraus. Lediglich Bezirkslig­ist Langerring­en hatte unter den Spitzentea­ms am Wochenende ein Erfolgserl­ebnis.

- Von Elmar Knöchel, Christian Kruppe, Hieronymus Schneider

Was ist nur los beim TSV Schwabmünc­hen? Seit dem 9:0-Erfolg gegen Kaufering vergangene­n Oktober gelang kein Dreier mehr. Die Gründe für den Absturz sind vielfältig.

Ganz vorne steht die Ausfallmis­ere. Achtmal spielten die Schwabmünc­hner, jedes Mal ging eine andere Startelf aufs Feld. Die Krönung war das Osterwoche­nende. Zwölf Spieler galt es damals zu ersetzen. Zum Einsatz kamen A-Junioren, die ihre Sache gut machten, aber einen gestandene­n Landesliga-Kicker am Ende nicht zu 100 Prozent ersetzen können. Zweiter Grund ist die mangelnde Chancenver­wertung.

Einzig Maik Uhde und Gabriel Merane trafen zweistelli­g. Der Rest hinkt weit hinterher. Merane ist aktuell verletzt, Uhde verpasste die komplette Vorbereitu­ng, wird aber von Spiel zu Spiel stärker. Der dritte Grund sind viele individuel­le Fehler. Die häufen sich in ungewohnte­r Zahl vor allem in der Defensive. Der wichtige Faktor Eingespiel­theit kommt hier zum Tragen. Und auch wenn es vielleicht der eine oder andere Spieler nicht zugeben möchte, es ist auch eine gewisse Verunsiche­rung zu spüren. Das führt dazu, dass die mutigen Entscheidu­ngen im Spiel zurückgehe­n. So haben die Schwabmünc­hner oftmals die Spielkontr­olle ohne zwingend zu sein, weil zu selten ins Risiko gegangen wird.

Trotzdem ist nicht alles schlecht, was die Spieler um Trainer Luckmann Abdallah abliefern. „Die Moral ist intakt“, stellte er nach der Niederlage gegen Aindling fest. Da hat er recht. Die Mentalität passt, wie vieles andere auch. Die Zahl der Ausfälle geht weiter zurück, am Sonntag stand Tim Uhde zum ersten Mal wieder auf dem Feld. Allein seine Präsenz hat das Potenzial, das Spiel zu verändern. Und eines ist auch jedem klar, der Fußball kennt: Das Team

einfach auch mal diesen einen Glücksmome­nt. „Wir müssen uns endlich für unsere Mühen belohnen“, sagt Trainer Abdallah. Was er damit meint: Die Schwabmünc­hner sind bislang in keiner Partie in Führung gegangen, obwohl dies durchaus verdient gewesen wäre. So ein 1:0 könnte durchaus wie ein Befreiungs­schlag wirken und dafür sorgen, dass es schnell auch mit Blick auf das Ergebnis besser aussieht.

Nichts für schwache Nerven ist das, was der TSV Bobingen gerade im Abstiegska­mpf abliefert. Zwar verliert das Team nicht, gewinnt aber auch nicht. Im Laufe der vergangene­n Wochen ließ die Elf von Spielertra­iner Christophe­r Detke wichtige „Bigpoints“liegen. Es begann mit einem Unentschie­den beim direkten Konkurrent­en in Gilching. Bobingen führte zwar schon mit 2:0, machte dann aber innerhalb von zwei Minuten durch eigene Fehler die Chance auf den Dreier zunichte. Nur drei Tage später erkämpfte sich der TSV ein überrasche­ndes Unentschie­den im Dauerregen von Aindling. Dadurch blieb Bobingen im Kampf um den Relegation­splatz weiterhin in Schlagdist­anz. Es folgte dann aber

eine schwache Leistung zu Hause gegen Aufkirchen, einen weiteren Konkurrent­en im Abstiegska­mpf.

Mit einem 2:2 wurde ein weiterer „Bigpoint“vergeben. Das 1:1 in Illertisse­n war dann eher als gewonnener Punkt zu werten. Bobingen zeigte sich verbessert, mit etwas Glück wäre sogar der Siegtreffe­r drin gewesen. Am vergangene­n Sonntag zeigte sich die Elf gegen favorisier­te Memminger dann kampfstark, aber offensiv harmlos. Trotzdem reichte es noch zu einem Unentschie­den. Ironie des Schicksals: auch in diesem Spiel hatte Bobingens Thomas Daniel in den letzten Minuten sogar noch den Siegtreffe­r auf dem Kopf, scheiterte aber am Torwart. Immerhin konnte der Abstand auf den letzten Relegation­splatz dadurch auf nur noch drei Punkte verkürzt werden. Ob die Bobinger den Kampf gegen den Abstieg mit aller Konsequenz führen, ist allerdings etwas fraglich. Im wichtigen Heimspiel gegen Memmingen fehlten gleich mehrere Stammspiel­er aus „privaten Gründen“.

Die SpVgg Langerring­en hat ihre Hoffnung auf den Klassenerh­alt in der Bezirkslig­a mit einem überzeugen­den Auswärtssi­eg beim SV Mebraucht

ring gestärkt. Aber auch die Konkurrent­en FC Heimerting­en und der TSV Haunstette­n konnten drei Punkte einfahren. Die Haunstette­r waren an Ostern mit zwei 1:4-Niederlage­n schon am Tabellenen­de und haben sich mit dem 2:1-Derbysieg über den SV Türkgücü Königsbrun­n wieder hochgerapp­elt. Nun setzten sie mit dem 3:0 beim SVO Germaringe­n noch eins drauf und haben den Relegation­splatz 13 mit 22 Punkten erobert. Auf den beiden Abstiegspl­ätzen stehen punktgleic­h mit 19 Punkten die SpVgg Langerring­en und der TSV Ottobeuren. Und diese beiden treffen am kommenden Donnerstag im Nachholspi­el aufeinande­r. Das wird ein wahres Schicksals­spiel um den Verbleib in der Liga.

Der Verlierer hat wohl kaum noch eine Chance, dagegen kann der Sieger auch den FC Heimerting­en hinter sich lassen und auf den Relegation­splatz springen. Der Nachteil der Heimerting­er ist, dass sie schon ein Spiel mehr als die drei Konkurrent­en ausgetrage­n haben. Der Kellerkrim­i zwischen dem TSV Ottobeuren und der SpVgg Langerring­en steigt am Donnerstag um 20 Uhr auf dem Hauptplatz des FC Ollarzried in der Ottobeurer

Straße 20 in Ottobeuren. In der Kreisliga marschiert der FC Königsbrun­n mit fünf Punkten Vorsprung an der Tabellensp­itze voraus. Den zweiten Platz konnte sich die SpVgg Lagerlechf­eld erobern, weil der TSV Zusmarshau­sen zum zweiten Mal gegen einen Abstiegska­ndidaten nur Unentschie­den spielte. Im Keller der Tabelle erlitt der FC Kleinaitin­gen einen herben Rückschlag. Mit 0:5 ging das Ankermülle­r-Team beim Konkurrent­en TSV Merching total unter.

Damit steckt der Aufsteiger nach dem Zwischenho­ch mit dem 4:0-Sieg über den TSV Welden wieder mitten im Abstiegssc­hlamassel. Mit 24 Punkten steht der FCK auf dem Relegation­splatz 14. Zwei Punkte Vorsprung haben die Kleinaitin­ger vor dem TSV Neusäß auf dem Abstiegspl­atz 15 und fünf Punkte vor dem wieder erstarkten Schlusslic­ht SSV Anhausen. Ihr Trumpf sind zwei Nachholspi­ele, doch die haben es in sich, denn es geht gegen die beiden Spitzenman­nschaften. Das erste davon findet schon am Mittwoch um 18.15 Uhr beim FC Königsbrun­n im Hans-Wenninger-Stadion statt. Da haben beide Teams nichts zu verschenke­n.

 ?? Foto: Christian Kruppe ?? Aindling machte in und um den Strafraum zu. Gegen dieses Bollwerk fand Schwabmünc­hen nur selten ein probates Gegenmitte­l
Foto: Christian Kruppe Aindling machte in und um den Strafraum zu. Gegen dieses Bollwerk fand Schwabmünc­hen nur selten ein probates Gegenmitte­l

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