Kann Schwabmünchen Abstiegskampf?
Fußball-Nachlese: Während Schwabmünchen in der Tabelle durchgereicht wird, kommt Bobingen nicht aus dem Keller heraus. Lediglich Bezirksligist Langerringen hatte unter den Spitzenteams am Wochenende ein Erfolgserlebnis.
Was ist nur los beim TSV Schwabmünchen? Seit dem 9:0-Erfolg gegen Kaufering vergangenen Oktober gelang kein Dreier mehr. Die Gründe für den Absturz sind vielfältig.
Ganz vorne steht die Ausfallmisere. Achtmal spielten die Schwabmünchner, jedes Mal ging eine andere Startelf aufs Feld. Die Krönung war das Osterwochenende. Zwölf Spieler galt es damals zu ersetzen. Zum Einsatz kamen A-Junioren, die ihre Sache gut machten, aber einen gestandenen Landesliga-Kicker am Ende nicht zu 100 Prozent ersetzen können. Zweiter Grund ist die mangelnde Chancenverwertung.
Einzig Maik Uhde und Gabriel Merane trafen zweistellig. Der Rest hinkt weit hinterher. Merane ist aktuell verletzt, Uhde verpasste die komplette Vorbereitung, wird aber von Spiel zu Spiel stärker. Der dritte Grund sind viele individuelle Fehler. Die häufen sich in ungewohnter Zahl vor allem in der Defensive. Der wichtige Faktor Eingespieltheit kommt hier zum Tragen. Und auch wenn es vielleicht der eine oder andere Spieler nicht zugeben möchte, es ist auch eine gewisse Verunsicherung zu spüren. Das führt dazu, dass die mutigen Entscheidungen im Spiel zurückgehen. So haben die Schwabmünchner oftmals die Spielkontrolle ohne zwingend zu sein, weil zu selten ins Risiko gegangen wird.
Trotzdem ist nicht alles schlecht, was die Spieler um Trainer Luckmann Abdallah abliefern. „Die Moral ist intakt“, stellte er nach der Niederlage gegen Aindling fest. Da hat er recht. Die Mentalität passt, wie vieles andere auch. Die Zahl der Ausfälle geht weiter zurück, am Sonntag stand Tim Uhde zum ersten Mal wieder auf dem Feld. Allein seine Präsenz hat das Potenzial, das Spiel zu verändern. Und eines ist auch jedem klar, der Fußball kennt: Das Team
einfach auch mal diesen einen Glücksmoment. „Wir müssen uns endlich für unsere Mühen belohnen“, sagt Trainer Abdallah. Was er damit meint: Die Schwabmünchner sind bislang in keiner Partie in Führung gegangen, obwohl dies durchaus verdient gewesen wäre. So ein 1:0 könnte durchaus wie ein Befreiungsschlag wirken und dafür sorgen, dass es schnell auch mit Blick auf das Ergebnis besser aussieht.
Nichts für schwache Nerven ist das, was der TSV Bobingen gerade im Abstiegskampf abliefert. Zwar verliert das Team nicht, gewinnt aber auch nicht. Im Laufe der vergangenen Wochen ließ die Elf von Spielertrainer Christopher Detke wichtige „Bigpoints“liegen. Es begann mit einem Unentschieden beim direkten Konkurrenten in Gilching. Bobingen führte zwar schon mit 2:0, machte dann aber innerhalb von zwei Minuten durch eigene Fehler die Chance auf den Dreier zunichte. Nur drei Tage später erkämpfte sich der TSV ein überraschendes Unentschieden im Dauerregen von Aindling. Dadurch blieb Bobingen im Kampf um den Relegationsplatz weiterhin in Schlagdistanz. Es folgte dann aber
eine schwache Leistung zu Hause gegen Aufkirchen, einen weiteren Konkurrenten im Abstiegskampf.
Mit einem 2:2 wurde ein weiterer „Bigpoint“vergeben. Das 1:1 in Illertissen war dann eher als gewonnener Punkt zu werten. Bobingen zeigte sich verbessert, mit etwas Glück wäre sogar der Siegtreffer drin gewesen. Am vergangenen Sonntag zeigte sich die Elf gegen favorisierte Memminger dann kampfstark, aber offensiv harmlos. Trotzdem reichte es noch zu einem Unentschieden. Ironie des Schicksals: auch in diesem Spiel hatte Bobingens Thomas Daniel in den letzten Minuten sogar noch den Siegtreffer auf dem Kopf, scheiterte aber am Torwart. Immerhin konnte der Abstand auf den letzten Relegationsplatz dadurch auf nur noch drei Punkte verkürzt werden. Ob die Bobinger den Kampf gegen den Abstieg mit aller Konsequenz führen, ist allerdings etwas fraglich. Im wichtigen Heimspiel gegen Memmingen fehlten gleich mehrere Stammspieler aus „privaten Gründen“.
Die SpVgg Langerringen hat ihre Hoffnung auf den Klassenerhalt in der Bezirksliga mit einem überzeugenden Auswärtssieg beim SV Mebraucht
ring gestärkt. Aber auch die Konkurrenten FC Heimertingen und der TSV Haunstetten konnten drei Punkte einfahren. Die Haunstetter waren an Ostern mit zwei 1:4-Niederlagen schon am Tabellenende und haben sich mit dem 2:1-Derbysieg über den SV Türkgücü Königsbrunn wieder hochgerappelt. Nun setzten sie mit dem 3:0 beim SVO Germaringen noch eins drauf und haben den Relegationsplatz 13 mit 22 Punkten erobert. Auf den beiden Abstiegsplätzen stehen punktgleich mit 19 Punkten die SpVgg Langerringen und der TSV Ottobeuren. Und diese beiden treffen am kommenden Donnerstag im Nachholspiel aufeinander. Das wird ein wahres Schicksalsspiel um den Verbleib in der Liga.
Der Verlierer hat wohl kaum noch eine Chance, dagegen kann der Sieger auch den FC Heimertingen hinter sich lassen und auf den Relegationsplatz springen. Der Nachteil der Heimertinger ist, dass sie schon ein Spiel mehr als die drei Konkurrenten ausgetragen haben. Der Kellerkrimi zwischen dem TSV Ottobeuren und der SpVgg Langerringen steigt am Donnerstag um 20 Uhr auf dem Hauptplatz des FC Ollarzried in der Ottobeurer
Straße 20 in Ottobeuren. In der Kreisliga marschiert der FC Königsbrunn mit fünf Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze voraus. Den zweiten Platz konnte sich die SpVgg Lagerlechfeld erobern, weil der TSV Zusmarshausen zum zweiten Mal gegen einen Abstiegskandidaten nur Unentschieden spielte. Im Keller der Tabelle erlitt der FC Kleinaitingen einen herben Rückschlag. Mit 0:5 ging das Ankermüller-Team beim Konkurrenten TSV Merching total unter.
Damit steckt der Aufsteiger nach dem Zwischenhoch mit dem 4:0-Sieg über den TSV Welden wieder mitten im Abstiegsschlamassel. Mit 24 Punkten steht der FCK auf dem Relegationsplatz 14. Zwei Punkte Vorsprung haben die Kleinaitinger vor dem TSV Neusäß auf dem Abstiegsplatz 15 und fünf Punkte vor dem wieder erstarkten Schlusslicht SSV Anhausen. Ihr Trumpf sind zwei Nachholspiele, doch die haben es in sich, denn es geht gegen die beiden Spitzenmannschaften. Das erste davon findet schon am Mittwoch um 18.15 Uhr beim FC Königsbrunn im Hans-Wenninger-Stadion statt. Da haben beide Teams nichts zu verschenken.