Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Kiesewetter entschuldigt sich für Kraftausdrücke
CDU-Abgeordneter hatte Politikerin in E-Mail beschimpft
Der Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter (CDU) hat sich am Freitagmittag in einer privaten E-Mail an die grüne Gemeinderätin Margit Stumpp für herabwürdigende Äußerungen entschuldigt. Das erklärte Stumpp in Königsbronn auf Nachfrage der „Schwäbischen Zeitung“.
Der 52-jährige Aalener MdB und Oberst der Reserve hatte die Grüne in einer E-Mail vom April 2015 an einen Mitarbeiter mit Ausdrücken bedacht, die bei dem sonst in der Öffentlichkeit eher kontrolliert wirkenden Politiker überraschten. Die EMail Kiesewetters liegt der „Schwäbischen Zeitung“vor.
Anlass für dessen schriftlichen Ausbruch war, dass die grüne Politi- kerin offenbar zu Demonstrationen gegen die „Königsbronner Gespräche“aufgerufen hatte, respektive die Organisatoren für Ausschreitungen am Rande der Tagung verantwortlich gemacht hatte. Die jährlichen Treffen von Bundespolitikern, Ministern und Militärs werden vom Reservistenverband organisiert, dessen Präsident Roderich Kiesewetter ist. Die Demonstrationen in Königsbronn waren nach Einschätzung von Kiesewetter in den Medien sehr viel stärker beachtet worden als die von ihm organisierte Tagung. Das beanstandete Zitat voller Kraftausdrücke war Anfang der Woche von einem entlassenen Mitarbeiter Kiesewetters öffentlich gemacht worden.
Die Königsbronner Grüne Stumpp erklärte am Freitag der „Schwäbischen Zeitung“, sie nehme die Entschuldigung Kiesewetters an und damit sei „für mich der Fall in der Öffentlichkeit erledigt“. Die grüne MdB Agnieszka Brugger aus Ravensburg, die mit Kiesewetter im Verteidigungsausschuss des Bundestages zusammenarbeitet, begrüßte dessen Entschuldigung und erklärte, sie sei froh, „dass die Sache sich damit offenbar erledigt hat“. An den diesjährigen Königsbronner Gesprächen am 8. und 9. April wird Margit Stumpp laut eigenen Angaben nicht teilnehmen, da sie sich beim Länderrat in Berlin aufhalte.