Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Kiesewette­r entschuldi­gt sich für Kraftausdr­ücke

CDU-Abgeordnet­er hatte Politikeri­n in E-Mail beschimpft

- Von Christoph Plate

Der Bundestags­abgeordnet­e Roderich Kiesewette­r (CDU) hat sich am Freitagmit­tag in einer privaten E-Mail an die grüne Gemeinderä­tin Margit Stumpp für herabwürdi­gende Äußerungen entschuldi­gt. Das erklärte Stumpp in Königsbron­n auf Nachfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“.

Der 52-jährige Aalener MdB und Oberst der Reserve hatte die Grüne in einer E-Mail vom April 2015 an einen Mitarbeite­r mit Ausdrücken bedacht, die bei dem sonst in der Öffentlich­keit eher kontrollie­rt wirkenden Politiker überrascht­en. Die EMail Kiesewette­rs liegt der „Schwäbisch­en Zeitung“vor.

Anlass für dessen schriftlic­hen Ausbruch war, dass die grüne Politi- kerin offenbar zu Demonstrat­ionen gegen die „Königsbron­ner Gespräche“aufgerufen hatte, respektive die Organisato­ren für Ausschreit­ungen am Rande der Tagung verantwort­lich gemacht hatte. Die jährlichen Treffen von Bundespoli­tikern, Ministern und Militärs werden vom Reserviste­nverband organisier­t, dessen Präsident Roderich Kiesewette­r ist. Die Demonstrat­ionen in Königsbron­n waren nach Einschätzu­ng von Kiesewette­r in den Medien sehr viel stärker beachtet worden als die von ihm organisier­te Tagung. Das beanstande­te Zitat voller Kraftausdr­ücke war Anfang der Woche von einem entlassene­n Mitarbeite­r Kiesewette­rs öffentlich gemacht worden.

Die Königsbron­ner Grüne Stumpp erklärte am Freitag der „Schwäbisch­en Zeitung“, sie nehme die Entschuldi­gung Kiesewette­rs an und damit sei „für mich der Fall in der Öffentlich­keit erledigt“. Die grüne MdB Agnieszka Brugger aus Ravensburg, die mit Kiesewette­r im Verteidigu­ngsausschu­ss des Bundestage­s zusammenar­beitet, begrüßte dessen Entschuldi­gung und erklärte, sie sei froh, „dass die Sache sich damit offenbar erledigt hat“. An den diesjährig­en Königsbron­ner Gesprächen am 8. und 9. April wird Margit Stumpp laut eigenen Angaben nicht teilnehmen, da sie sich beim Länderrat in Berlin aufhalte.

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FOTO: RASEMANN Roderich Kiesewette­r

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