Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Batic sieht rot
Tatort: Mia san jetz da wo’s weh tut (ARD, So., 20.15 Uhr) -
Zum 25-Jährigen stoßen die Kommissare mit Pappbechern an. Damit hat es sich aber mit den Nettigkeiten zum Jubiläum, denn Leitmayr (Udo Wachtveitl) und Batic (Miroslav Nemec) müssen dieses Mal nicht nur in besonders abscheuliche Abgründe blicken, sie werden auch noch mit ihrer schlampigen Ermittlungsarbeit konfrontiert. An deren Beginn steht die Verurteilung eines von ihnen überführten Rumänen. Der soll seine 19-jährige Cousine, eine Prostituierte, ermordet haben. Doch Batic ist unsicher, denn der Verurteilte hat sich nicht verteidigt. Er war wohl gekauft. Aber warum ist er auf den Deal eingegangen? Darauf geben die Dreh- buchschreiber Max Färberböck (auch Regie) und Catharina Schuchmann keine Antwort. Batic rollt den Fall noch einmal auf. Was im Endeffekt auch richtig ist, denn es gibt da noch die flüchtige Prostituierte Mia.
Der Krimi ist spannend von der ersten Minute an. Zudem greift er mit der menschenverachtenden sexuellen Ausbeutung bettelarmer Frauen ein beschämendes Thema auf. Und wenn Batic vor Wut über die Kaltschnäuzigkeit des Bordellbetreibers Schneider (Robert Palfrader) rot anläuft, dann ist das authentisch. Aber es braucht sehr viel Kombinationsgabe, um die wirren Handlungsstränge zu ordnen. Und auch die zynische Brutalität ist nicht jedermanns Sache.