Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Wo bitte geht’s hier zum Hotspot?

Wer unterwegs mit dem Smartphone WLan hat, schont sein Datenvolum­en

- Von Justin Pietsch

(dpa) - Mal schnell unterwegs einen Kinofilm auf dem Tablet schauen oder sich durch die neuesten YouTube-Videos klicken? Das knabbert ordentlich am meist knappen monatliche­n Datenvolum­en. Gut, wenn man sich da in ein WLanNetzwe­rk einloggen kann. Nach Zahlen des IT-Verbands Bitkom macht das allerdings nicht einmal jeder Zweite. Dabei gibt es mittlerwei­le zahlreiche öffentlich­e WLan-Hotspots, über die Nutzer oft kostenlos ins Netz können. Wie man WLanNetzwe­rke findet, was Internet-Nutzer beachten sollten und welche Apps helfen – der Überblick.

Unterwegs ins WLan – aber wo?

Wer unterwegs ein WLan-Netzwerk sucht, kann in Cafés, Restaurant­s, oder Hotels nachfragen, rät Falko Hansen vom Onlineport­al „Teltarif.de“. Christian Heise von der Initiative Freifunk ergänzt: „Eigentlich hat jeder Bahnhof in Deutschlan­d einen kommerziel­len Hotspot.“Manche Städte, darunter Berlin, bieten Übersichts­karten mit Hotspots, sagt Heise. Weitere Infos gibt es etwa bei www.hotspot-locations.de oder www.freie-hotspots.de. „Solche Verzeichni­sse sind aber in der Regel nicht so gut gepflegt und nicht im- mer auf dem aktuellste­n Stand“, bemängelt Hansen.

Eine weitere Alternativ­e ist der Freifunk. Etwa 27 000 Zugänge bietet die Initiative nach eigenen Angaben in Deutschlan­d und Teilen Österreich­s kostenlos an. Eine Übersicht gibt es unter www.freifunk-karte.de.

Die Telekom und Vodafone sind die größten Anbieter kommerziel­ler Hotspots: Beide werben mit mehr als einer Million WLanZugang­spunkten in Deutschlan­d. Davon betreiben sie nur einen kleinen Teil selbst, die meisten Hotspots werden von den Telekom- und Vodafone-Kunden über deren WLan-Router zur Verfügung gestellt. Vodafone erlaubt pro Tag 30 Minuten kostenlose­s Surfen, bezahlte Zugänge kosten zwischen fünf und 20 Euro monatlich. Bei der Telekom gibt es für Vertragsku­nden eine Hotspot-Option – alle anderen zahlen zwischen fünf und 30 Euro.

Surfen in der Bahn

In vielen ICE-Zügen gibt es inzwischen Telekom-Hotspots. In der 1. Klasse ist die Nutzung kostenlos. In der 2. Klasse solcher Züge kann bereits ein Infotainme­nt-Portal gratis genutzt werden, aufs ganze Internet sollen Reisende dort noch im Laufe des Jahres 2016 kostenlos zugreifen können. Aber: „Selbst auf wichtigen Transitstr­ecken wie Hamburg – Berlin gibt es oft Verbindung­sabbrüche oder die Verbindung ist sehr langsam“, bemängelt Heise. In der SBahn gibt es in der Regel kein WLan. Immerhin: In der Region Stuttgart erprobt die Bahn derzeit in zwei S-Bahnen das drahtlose Internet für die Fahrgäste.

Die Sicherheit

Wer sich in ein offenes WLan-Netzwerk einloggt, sollte vorsichtig sein: „Man muss sich darüber im Klaren sein, dass die Daten frei in der Luft herumflieg­en“, warnt Heise. Theoretisc­h kann jeder den Datenverke­hr abgreifen und an sensible Daten gelangen. Daher sollte man das Internet nur für unbedenkli­che Abfragen nutzen, rät Falko Hansen. Wenn man jedoch sensible Dinge wie Onlinebank­ing erledigen muss, sollte man darauf achten, dass die Seite per SSL- Verschlüss­elung übertragen wird. „Das ist meist erkennbar an einem kleinen Schloss in der Adresszeil­e des Browsers“, sagt Hansen. Wer sicher gehen will, der setzt „https://“vor die Internet-Adresse, etwa beim Mail-Anbieter. Datendiebe können den Datenstrom dann zwar trotzdem abgreifen, haben davon allerdings nicht viel: „Angreifer sehen dann nur verschlüss­elten Datensalat.“

Wer öfter offene WLan-Netzwerke nutzt, sollte über eine VPN-Verbindung (Virtual Private Network) nachdenken, empfiehlt Heise. Damit können Nutzer eine Art Tunnel einrichten, durch den die Daten geleitet werden, erklärt der Netz-Experte. „Damit wird der Weg der Daten verschlüss­elt.“

„Man muss sich darüber im Klaren sein,

dass die Daten frei in der Luft herumflieg­en.“

Kleine Helfer fürs Smartphone

Fürs Smartphone gibt es Apps, die beim Aufspüren von WLan-Netzwerken helfen. Falko Hansen empfiehlt WiFi Finder und WiFi Map (beide für Android und iOS). Die Apps enthalten ein Verzeichni­s diverser Hotspots in mehreren Ländern. Der WiFi-Finder zeigt offene und kostenpfli­chtige Netzwerke in der Nähe und gibt Auskunft über die Signalstär­ke. WiFi Map ist zudem mit Passwörter­n diverser WLanNetzwe­rke ausgestatt­et. Die Einträge sind aber teils veraltet.

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FOTO: DPA Auch unterwegs gibt es an vielen Orten WLan. Bei der Suche helfen Verzeichni­sse im Netz und Smartphone- Apps.

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