Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Bald 300 Flüchtlinge in Laichingen?
Am Donnerstag sind 70 Menschen in die Hirschstraße gezogen – Ein Überblick
- Die Unterbringung von Menschen, die aus ihren Heimatländern vor allem wegen Krieg und Vertreibung geflohen sind, nimmt die Stadt Laichingen und den Kreis weiter in Beschlag. Vor kurzem verschickte die Laichinger Stadtverwaltung einen Brief, dem zu entnehmen war, dass irgendwann in diesem Jahr rund 300 Asylsuchende in Laichingen wohnen könnten. Aufgrund der derzeit sinkenden Ankunftszahlen von Menschen auf der Flucht in Deutschland könnte diese Zahl jedoch auch deutlich geringer ausfallen. Ein Überblick über den derzeitigen Stand der Dinge.
Mit Neuankünften und Umzügen von geflüchteten Menschen innerhalb der Stadt Laichingen hat sich der Helferkreis Asyl während der vergangenen Wochen beschäftigt. Unterstützung war und bleibt weiterhin in allen Bereichen erforderlich, teilt dieser mit.
70 Menschen haben am Donnerstag die neu erbaute Unterkunft im
bezogen. Fürs erste. Das Gebäude beherbergt 16 Familien aus Syrien, Afghanistan und Indien, für die innerhalb des Helferkreises zunächst ausgesuchte Ansprechpartner zur Verfügung stehen. 120 Menschen bietet die Unter-
Laichinger Cäcilienweg
kunft insgesamt Platz.
Schon Mitte März wurden drei neue Familien aus dem Irak erwartet, die vom Landkreis untergebracht werden sollten. Aber lediglich zwei Familien mit zwölf Personen sind bisher angekommen und wohnen dort.
Am 22. März zogen 16 Menschen aus der Kreis-Unterkunft in der
der ersten Unterkunft für Flüchtlinge in Laichingen überhaupt, in den – in das frühere Kindergartengebäude. Ein weiterer Unterbringungsort, jedoch ein städti-
in der Schulstraße
te Straße,
Mühlweg
Wei-
scher. Damit sind auch in der Weite Straße wie viele Räume frei geworden.
Einen Tag später, am 23. März, kamen acht Männer aus Pakistan von ihrer Unterkunft in Dornstadt im Laichinger Mühlweg an und am gleichen Tag zogen zehn Männer aus Syrien in die die aus Beimerstetten der Stadt Laichingen zugeteilt wurden.
Interessant: Einige Personen in der Weite Straße, die bereits im vergangenen Jahr nach Laichingen kamen und zu den ersten Flüchtlingen
Heinrich-Lang-Straße,
zählen, haben mittlerweile ihren Anerkennungsstatus erhalten. Davon haben manche durch Unterstützung des Helferkreises sogar eine Wohnung in Laichingen gefunden. „Schön, wenn Menschen, die sich hier schon etwas integriert haben, auch in Laichingen bleiben wollen und können“, sagte Julian Dierstein von der Stadtverwaltung, zuständig für die Betreuung.
Prognose unklar
Ein erster Stadtrundgang für neu Zugezogene fand in der vergangenen Woche am Donnerstag statt. Weitere Informationen erhalten die neuen Mitbürger am kommenden Montag im Asylcafé in der Gartenstraße.
Doch wie viele Menschen werden in diesem Jahr noch erwartet? Das ist unklar: Die Stadt rechnete in einem an Anwohner verschickten Brief jedoch kürzlich, dass die Stadt wohl 130 „zusätzliche Flüchtlinge“werde übernehmen müssen. Aktuell leben rund 140 Flüchtlinge in Laichingen. Mit weiteren 40 Menschen, die noch in der Hirschstraße unterkommen können, wären es dann rund 300 Menschen, oder sogar ein paar mehr. Jedoch wie gesagt: Spekulation. Vieles hängt davon ab, wie sich die Zahlen der im Frühling und Sommer in Deutschland ankommenden Menschen entwickelt.