Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Der Größenunte­rschied wird kleiner

Für Ulms Basketball­er ist die Hinspiel-Pleite bei Alba Berlin kein Maßstab mehr

- Von Pit Meier

- Das Hinspiel ist abgehakt. Am 1. Oktober 2015 kam Ratiopharm Ulm zum Auftakt der Saison in der Basketball-Bundesliga in Berlin mit 54:74 unter die Räder. Doch vor dem Rückspiel gegen die Albatrosse heute (20.30 Uhr/Sport 1) sagte Ulms Trainer Thorsten Leibenath: „Das spielt in der Vorbereitu­ng keine überragend­e Rolle mehr.“Der Amerikaner Da‘Sean Butler behauptet gar: „Ich habe dieses Spiel aus meiner Erinnerung gestrichen.“Denn: „Wir haben uns seitdem stark verbessert.“

Auch auf Berliner Seite geht man nicht davon aus, dass es noch einmal so leicht werden könnte wie im Herbst. So stellte Trainer Sasa Obradovic fest: „Die Ulmer spielen jetzt konkreter und athletisch­er als in der Hinrunde. Sie haben vor allem ihr Zusammensp­iel enorm verbessert. In der aktuellen Form sind sie ein echter Prüfstein für unser Team.“Das sieht sein kroatische­r Center Kresimir Loncar ähnlich: „Das Spiel wird definitiv nicht einfach für uns.“

Jedenfalls dann nicht, wenn die Ulmer deutlich besser spielen als bei ihrem 83:79-Zittersieg gegen Crailsheim am Ostermonta­g. Dass es mit einer ähnlichen Leistung gegen den achtfachen Meister und neunfachen Pokalsiege­r ziemlich sicher nicht reichen wird, wollte Leibenath gar nicht erst erwähnen. Ulms Trainer hat nämlich großen Respekt vor den Berlinern, die seiner Einschätzu­ng nach die Malocher im deutschen Basketball sind. Auf das eigene Team übertragen heißt das: „Man muss von der ersten bis zur letzten Minute um jeden Zentimeter kämpfen, sonst hat man keine Chance.“

Wirklich nach Wunsch läuft diese Saison für die Berliner in der Bundesliga jedoch nicht: Fünf Siege aus den letzten zehn Spielen sind eine mäßige Zwischenbi­lanz, als aktueller Sechster der Tabelle müssen die Albatrosse um das Heimrecht in der ersten Play-off-Runde bangen. Aber den ersten und bisher einzigen in dieser Saison zu vergebende­n Titel hat Berlin gewonnen – durch ein 67:65 im Pokalfinal­e gegen Bayern München. Wenn es darauf ankommt, sind die Albatrosse da. Das weiß Leibenath aus eigener leidvoller Erfahrung: „Das haben wir selber in zwei Pokalendsp­ielen erleben müssen.“

Offen ist, in welcher Besetzung die Ulmer heute antreten werden. In dieser Woche waren nicht alle Mann bei jedem Training dabei. Bei den Berlinern fällt Center Jonas Wohlfarth-Bottermann nach einer KnieOperat­ion aus. Dafür hat Niels Giffey beim 108:72-Sieg der Albatrosse am Ostersonnt­ag gegen Hagen nach monatelang­er Verletzung­spause mit elf Punkten und fünf Rebounds ein ganz starkes Comeback gefeiert.

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FOTO: HORST HÖRGER Ulmer Gesprächsr­unde ( von links): Taylor Braun, Da’Sean Butler, Philipp Neumann und Per Günther.

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