Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Dubiose Finanzgeschäfte aufgedeckt
Snowden spricht vom „größten Leck in der Geschichte des Daten-Journalismus“
MÜNCHEN (dpa/AFP) - Spitzenpolitiker, Sportstars und Kriminelle sind nach Recherchen der „Süddeutsche Zeitung“und andererMedien in Geschäfte mit Briefkastenfirmen in mehreren Steueroasen verwickelt. Ein Datenleck habe die Geschäfte von 215 000 Briefkastenfirmen offengelegt, berichtete die Zeitung sowie die Tagesschau am Sonntagabend. Der Enthüller des NSA-Skandals, Edward Snowden, sprach auf Twitter vom „größten Leck in der Geschichte des Daten-Journalismus“. Laut ARD umfassen die ausgewerteten Unterlagen „E-Mails, Urkunden, Kontoauszüge, Passkopien und weitere Dokumente zu den Offshore-Firmen.
Zu den Profiteuren der OffshoreDienste zählen zwölf Staatsoberhäupter und 128 weitere Politiker, aber auch internationale Finanzinstitute, darunter 15 deutsche Banken oder ihre Töchter. In den Unterlagen fänden sich die Namen von zwölf amtierenden und ehemaligen Staatsund Regierungschefs. Unter anderem hätten Vertraute von Russlands Präsident Wladimir Putin und der ukrainische Präsident Petro Poroschenko Briefkastenfirmen einrichten lassen. Neue Vorwürfe gebe es auch gegen den argentinischen Fußballstar Lionel Messi. Die Recherchen der „PanamaPapers“basieren auf einem Datenleck bei der panamaischen Anwaltskanzlei Mossack Fonseca“, teilte die ARD mit.