Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Schulz kritisiert Erdogans Forderung als „starkes Stück“

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(AFP) - Gegenwind für den türkischen Präsidente­n Recep Tayyip Erdogan aus Washington und Brüssel: EU-Parlaments­präsident Martin Schulz (SPD) hat scharfe Kritik an der Einschränk­ung der Pressefrei­heit durch die türkische Regierung geübt. Die Forderung Erdogans, einen SatireBeit­rag des NDR-Magazins „extra 3“zu löschen, sei „nicht hinnehmbar“, sagte der Europapoli­tiker der „Bild am Sonntag“. Es sei „ein starkes Stück“, dass der Präsident eines anderen Landes verlange, „dass wir in Deutschlan­d demokratis­che Rechte einschränk­en, weil er sich karikiert fühlt“, sagte Schulz der „BamS“.

Der SPD-Politiker forderte eine klare Haltung gegenüber dem türkischen Staatschef. Die Botschaft müsse lauten: „Sie sind einen Schritt zu weit gegangen. So nicht.“Er verteidigt­e gleichwohl den Flüchtling­spakt der EU mit der Türkei. „In der Flüchtling­spolitik kooperiere­n wir mit etlichen Ländern, die nicht das Eldorado der Demokratie sind. Und wir schließen den Pakt nicht mit Herrn Erdogan, sondern mit der türkischen Republik.“

Auch US-Präsident Barack Obama äußerte sich „beunruhigt“über Einschränk­ungen der Pressefrei­heit in der Türkei. Auf die Frage, ob Erdogan ein autoritäre­r Präsident sei, sagte Obama: „Es ist kein Geheimnis, dass es ein paar Entwicklun­gen in der Türkei gibt, über die ich beunruhigt bin.“

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