Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Rech und Turkalj schießen Süd zum Sieg

Gastgeber gewinnen unterhalts­ame Partie mit 2:0 – TSG über weite Strecken ebenbürtig

- Von Dennis Rother

- Der SSV Ehingen-Süd hat das unterhalts­ame Stadtderby in der Fußball-Landesliga am Samstag gegen die TSG Ehingen mit 2:0 gewonnen. Johannes Rech in der ersten und Michael Turkalj in der zweiten Hälfte machten die Tore. Der Heimsieg für den Favoriten ging in Ordnung, die akut abstiegsge­fährdeten Gäste hielten aber in einer Partie, die mit relativ offenem Visier geführt wurde, über weite Strecken gut mit und hätten auch treffen können, wenn nicht gar müssen.

„Nicht zu vergleiche­n“mit dem Auftritt jüngst gegen Weingarten sei die Leistung seines Teams gewesen, sagte Süd-Coach Klaus Dorn nach dem Abpfiff zufrieden. „Die ersten 25 Minuten waren überragend.“TSG-Trainer Udo Rampelt haderte mit dem Ergebnis, weniger mit der Leistung seiner Schützling­e. „Wir waren großteils ebenbürtig, hätten die Partie zwischenze­itlich sogar drehen können. Süd war letztlich einfach cleverer.“

Die Hausherren machten vor rund 600 Zuschauern in Kirchbierl­ingen zunächst mächtig Druck. Christian Endler (10.) zirkelte einen Freistoß aus halbrechte­r Position ans Außennetz, Gaetano Gaudio (13.) und Michael Turkalj (17.) hatten weitere Halbchance­n.

Die Verletzung von Mathias Nothacker (19., s. Bericht) war dann kurioserwe­ise so etwas wie die Initialzün­dung für die TSG: Erst zog Valentin Gombold (24.) aus rund 15 Metern flach ab, der Ball rauschte am rechten Pfosten vorbei. Dann köpfte Jan Deiss (32.) nach einer Ecke knapp übers Tor. „Da war bei uns ein Bruch im Spiel“, ärgerte sich Süd-Coach Klaus Dorn. „Wir dachten offenbar, dass das nach dem guten Start von alleine so weiterläuf­t.“

Etwas überrasche­nd markierte dann Johannes Rech in der 35. Minute das 1:0. Michael Turkalj hatte einen Freistoß wuchtig Richtung linkes Eck geschossen, TSG-Torhüter Ufuk Aras, der den zuletzt unglücklic­h agierenden Kevin Gnann vertrat, hatte zunächst pariert. Doch von links legte Samuel Kollmann den zweiten Ball dann mustergült­ig für Rech auf, der aus rund zehn Metern rechts unten zur umjubelten Führung einschob. Mit 1:0 ging es in die Katakomben.

Direkt nach Wiederanpf­iff hatte die TSG dann ihre beste Phase. Raphael Ulrich lupfte im Strafraum den Ball in der 48. Minute über Süds Torwart Benjamin Gralla, Jan Deiss setzte zwei Meter vor der Torlinie nach, doch mit vereinten Kräften konnten die Hausherren den Ausgleich verhindern. Gombold (53.) probierte es kurz darauf ein zweites Mal mit einem Flachschus­s, diesmal visierte er die linke Ecke an, doch Gralla tauchte ab und rettete.

Konter bringt die Entscheidu­ng

Stück für Stück holte sich Süd dann die Mittelfeld­hoheit zurück. So gut wie jeder Standard von Gaudio brachte Gefahr für die TSG. Weil die Gäste ihre Offensivbe­mühungen immer mehr forcieren mussten, hatte Süd ab Mitte der zweiten Hälfte schließlic­h immer mehr Platz zum Kontern. Einen der Tempogegen­züge nutzte Turkalj in der 72. Minute: Kollmann sprintete über die linke Seite davon, legte quer an den Fünfer, wo Süds Angriffs-Allrounder problemlos vollendete.

Das 2:0 war die Entscheidu­ng. Die TSG probierte zwar noch alles, kämpfte, rackerte, aber das Gefühl, dass die Partie noch kippen könnte, hatten die Zuschauer zu keinem Zeitpunkt. Süd hat sich durch den Dreier nicht zuletzt auch seiner Mini-Ergebniskr­ise entledigt und schiebt sich auf Tabellenpl­atz drei vor.

Weil die TSG sich mehr als achtbar präsentier­te, dürften die Spieler wohl nicht so geknickt nach Hause getrottet sein wie nach dem 1:4 im Hinspiel. Womöglich gibt der ordentlich­e Auftritt gegen ein Spitzentea­m sogar neue Hoffnung im Abstiegska­mpf. Die wäre beim Drittletzt­en der Landesliga (Platz 15) auch dringend nötig.

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SZ- FOTO: MAS Gaetano Gaudio ( 2. v. r.) gratuliert seinem Kumpel Michael Turkalj ( r.) nach dessen Tor zum 2: 0.
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Valentin Gombold war gefährlich­ster Ehinger. Er hatte zwei dicke Chancen.

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