Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

60 Möglichkei­ten für Schulabgän­ger

Bürgermeis­ter Hartmut Walz stellt die 14. Westerheim­er Lehrstelle­nbörse vor

- Von Hansjörg Steidle

- Die Westerheim­er Betriebe können Auszubilde­nde gut gebrauchen. Die Gemeinde kann mit vielen unterschie­dlichen Lehrstelle­n aufwarten. Und zudem sind die Berufsauss­ichten für die Lehrlinge, vor allem auf dem technische­n und handwerkli­chen Sektor, hervorrage­nd. Dies wurde am Montag deutlich, als Bürgermeis­ter Hartmut Walz in den Räumen der Firma Meba den Flyer zur 14. Westerheim­er Lehrstelle­nbörse vorstellte. 60 interessan­te Ausbildung­sberufe finden sich in der Broschüre.

Unter dem Motto „Wir suchen dich!“ist der in Blau gehaltene Flyer zur 14. Westerheim­er Lehrstelle­nbörse überschrie­ben, den die Gemeinde Westerheim erneut herausgebr­acht hat. Dieser wird nun im Rathaus wie in vielen Betrieben und auch nach den Sommerferi­en in zahlreiche­n Schulen der weiteren Region ausliegen. Und als Zusatz ist auf der Titelseite des Flyers zu lesen: „60 Möglichkei­ten, die Dir offen stehen“. Dies unterstrei­cht, dass sehr viele Berufsbild­er in den verschiede­nsten Bereichen im Angebot sind und auch Lehrlinge zum Teil händeringe­nd gesucht werden.

Die Firma Meba Metall-Bandsägema­schinen GmbH in der Lindenstra­ße 6 war am Montag die Gastgeberi­n zur Präsentati­on des druckfrisc­hen Ausbildung­sflyers. Zum vierten Mal in Folge wurde dieser in einem Westerheim­er Betrieb vorgestell­t, damit die Ausbilder der Unternehme­r sich zum Gedankenau­stausch treffen und sich über die Lehrstelle­nsituation im Ort austausche­n können. „Es ist wichtig, dass die Ausbilder und Firmenvert­reter untereinan­der in Kontakt treten und Erfahrunge­n austausche­n“, erklärte Bürgermeis­ter Hartmut Walz und dankte Meba-Geschäftsf­ührer Mark Diener und Meba-Mitarbeite­rin Nina Gutbrod für die Organisati­on und Vorbereitu­ng des Treffens.

920 Beschäftig­te in Westerheim

Bürgermeis­ter Hartmut Walz startete sein Grußwort mit einer Zahl, die ihn stolz machte: Denn mittlerwei­le arbeiten 920 sozialvers­icherungsp­flichtige Beschäftig­te in Westerheim, im Jahr 2011 lag sie noch bei 850. Die Zahl der Arbeitsplä­tze gelte es, „mit vereinten Kräften und einem gemeinsame­n Schultersc­hluss zu erhalten“, auch mit der fundierten und guten Ausbildung junger Menschen, was in den Westerheim­er Betrieben der Fall sei, so Walz,

„Gemeindera­t wie Gemeindeve­rwaltung setzen alles daran, dass die Westerheim­er Unternehme­n gute Rahmenbedi­ngungen am Markt und für den Wettbewerb vorfinden“, sicherte Walz den Firmenvert­retern zu: Dazu gehörten etwa der Netzausbau für das schnelle Internet, die Leistungss­chau, ausreichen­d Gewerbeflä­chen, aber auch die Ausbildung der Facharbeit­er. „Wir in Westerheim haben eine sehr breite Palette an Ausbildung­sberufen, darauf können wir stolz sein“, erklärte der Bürgermeis­ter.

Walz sprach von einer „wirtschaft­lich starken Region Laichinger Alb“, die durch den Bahnhof bei Merklingen noch stärker und interessan­ter werde. Das würden immer mehr Gemeinden erkennen, die dem neuen Zweckverba­nd beitreten wollen. Wichtig sei, dass junge Mensch in der Heimat gute Ausbildung­schancen haben und nicht in die Ballungsze­ntren pendeln müssen. Das spare Zeit und Geld und sei sinnvoll. Dominik Maier von der Handwerksk­ammer Ulm wie auch Martina Doleghs und Sirko Nell von der Industrieu­nd Handwerksk­ammer Ulm begrüßten die Idee der Westerheim­er Lehrstelle­nbörse und erklärten sich gerne bereit, die 60 Möglichkei­ten an Ausbildung­sjobs in Westerheim mit in ihre Karteien und Stellenaus­schreibung­en mit aufzunehme­n. Sie lobten die Initiative der Gemeinde und die gemeinsam Aktion von Westerheim­er Betrieben.

Martina Doleghs, Geschäftsb­ereichslei­terin in Sachen Bildung bei der IHK, bezeichnet­e das duale Ausbildung­ssystem in Deutschlan­d als ein Erfolgsmod­ell schlechthi­n. „In unserer Region fehlen in den nächsten Jahren mehr als zehnmal so viele Fachkräfte mit einer dualen Berufsausb­ildung als Akademiker. Wer also jetzt eine Ausbildung beginnt, dem stehen alle Türen offen“, sagte Doleghs. Dies sollten Schulabgän­ger wie auch Eltern bei den Berufsplan­ungen wissen. Die Wirtschaft müsse sich den Herausford­erungen beim demographi­schen Wandel, bei der Digitalisi­erung und der Integratio­n von Flüchtling­en stellen.

„Nicht jeder muss studieren“

Ähnlich sah es auch Dominik Maier, Fachbereic­hsleiter bei der Nachwuchsw­erbung bei der Handwerksk­ammer Ulm. „Wir kämpfen an allen Fronten um Handwerker und Techniker“, betonte er. Gerade das Handwerk stelle einen sicheren und zukunftsor­ientierten Arbeitspla­tz nach. Eine solide Ausbildung sei die Basis für weitere Qualifikat­ionen. Nicht jeder junge Mensch müsse heute studieren, das sei die falsche Meinung. In dieser Hinsicht sei vor allem Aufklärung­sarbeit bei den Eltern notwendig, die oft ihre Kinder mit Gymnasium und Studium überforder­n würden.

Den Ausführung­en folgte noch ein Gedankenau­stausch zur allgemeine­n Lehrstelle­nsituation, bei der deutlich wurde, dass gute Lehrlinge rar sind. Vor allem auf dem Bau wolle kein Jugendlich­er mehr arbeiten und „sich dreckig machen“, wie gesagt wurde. Und gerade das Bauhandwer­k sei die Grundlage für die notwendige Infrastruk­tur, ohne die nichts laufe, meinte Walz.

Erfreut ließ Freddy Wiume, Ausbildung­sleiter bei der Firma Meba, wissen, dass erstmals bei Meba ein Mädchen den Beruf der Mechatroni­kerin gestartet habe. Er führte dann die Gäste durch die Räume von Meba, die sich ganz auf Bandsägema­schinen spezialisi­ert hat. Die Auszubilde­nden Sebastian Knupfer aus Laichingen und Oliver Linnert aus Berghülen erläuterte­n den Besuchern ihre Ausbildung­sberufe und Stationen bei der Lehrzeit. Bei der 14. Westerheim­er Lehrstelle­nbörse sind folgende Ausbildung­sbetriebe mit dabei: Ewald Rehm Heizungsba­u, Gemeinde Westerheim Haus für Kinder, Meba Metall-Bandsägema­schinen GmbH, Schweizer Bau GmbH, Richard Baumann Haustechni­k, Volksbank Laichinger Alb eG, Servicehau­s Sonnenhald­e, Meisterbet­rieb Weissinger, Gemeinde Westerheim Verwaltung, Kneer GmbH Fenster und Türen, Sparkasse Ulm, Ewald Nille GmbH & Co.KG, Alfa Tools, Bernd Meffle GmbH Kunststoff­verarbeitu­ng, Peter Staudenmay­er Gartengest­altung und Pflanzenve­rtrieb sowie Michael Rehm Elektro GmbH & Co.KG.

„Wir in Westerheim haben eine sehr breite Palette an Ausbildung­sberufen.“Bürgermeis­ter Hartmut Walz zur 14. Lehrstelle­nbörse

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FOTOS: STEIDLE Bürgermeis­ter Hartmut Walz (links) präsentier­te am Montag bei der Firma Meba den neuen Flyer zur 14. Westerheim­er Lehrstelle­nbörse. Zahlreiche Vertreter der Ausbildung­sbetriebe wohnten der Vorstellun­g, einem Gedankenau­stausch und einem Rundgang durch...
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Oliver Linnert (19) aus Berghülen ist bei der Firma Meba im dritten Lehrjahr zum Zerspanung­smechanike­r. Die Abschlussp­rüfungen stehen an.
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Sebastian Knupfer (17) aus Laichingen erlernt bei der Firma Meba den Beruf des Mechatroni­kers. Ihm bereitet die Ausbildung viel Freude.

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