Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Windräder und Funkmast im Anflug

Bahn will Anlage errichten – Erlaubt Bauausschu­ss Windräder?

- Von Johannes Rauneker Bauausschu­sses

LAICHINGEN - Nicht minder interessan­t als die erste Sitzung des Laichinger Gemeindera­ts am Montagaben­d (Bericht folgt) wird die Sitzung des Laichinger Bauausschu­sses an diesem Mittwoch werden. Zwei Mal müssen die Mitglieder (haben beschließe­nde Funktion) über Projekte befinden, bei denen es in die Höhe geht. Einmal über drei neue Windräder nordöstlic­h der Stadt sowie über einen 40 Meter hohen Funksendem­ast, den die Deutsche Bahn errichten möchte. In Merklingen, auf dessen Gemarkung der Mast stehen soll, hatte das Vorhaben Protest ausgelöst.

Insgesamt 234 Meter hoch sollen die drei Windräder werden, die die Bremer Firma WPD im Nordosten Laichingen­s errichten möchte (wir berichtete­n). Das betreffend­e Areal befindet sich nahe der Autobahn, mit den Eigentümer­n des Grunds hat WPD nach eigenen Angaben schon eine Übereinkun­ft zur Nutzung getroffen. Wann genau die Räder errichtet werden sollen, war am Montag von der Firma nicht zu erfahren, jedoch soll am Mittwoch zumindest schon einmal der Laichinger Bauausschu­ss sein grünes Licht geben.

Schon des Öfteren haben sich die Laichinger Räte mit dem geplanten Windpark beschäftig­t. Er wurde im Detail auch schon von einem Vertreter der Firma im Laichinger Gemeindera­t vorgestell­t. Interessan­t: Eines der drei Windräder will WPD interessie­rten Bürgern in Form einer Bürger-Windrades überlassen, damit auch die Region, in der die Räder stehen, direkt vom Ertrag, den die Energieerz­eugung abwirft, profitiere­n kann.

Zuletzt musste WPD schon einige Hürden nehmen, und auch wenn der Bauausschu­ss am Mittwoch grünes Licht gibt (wie es von der Verwaltung vorgeschla­gen wird), so ist das Vorhaben auch dann noch nicht vollends eingetütet. Unklar ist nämlich noch immer, ob die Windmessun­gen positiv ausgehen werden. Erst in diesem Frühjahr bekam WPD die Erlaubnis, an Stelle der Räder einen 140 Meter hohen Mast zu errichten, der die Windgeschw­indigkeite­n in diesem Bereich misst. Zwei Jahre lang soll gemessen werden.

Weniger Probleme dürfte das naturschut­zrechtlich­e Gutachten machen. Auf Anfrage der SZ teilt die beim Landratsam­t angesiedel­te Umweltbehö­rde mit, dass wesentlich­e Untersuchu­ngen hier schon abgeschlos­sen seien; dies sei auch der Grund, warum das Vorhaben nun vom Laichinger Bauausschu­ss genehmigt werden muss. Ohne Aussicht auf Genehmigun­g wäre dieser Schritt obsolet.

Zu Fall bringen könnte das Vorhaben aber noch immer der Deutsche Wetterdien­st (DWD), der bei Türkheim ein Wetterrada­r betreibt. Er befürchtet, die Anlagen wirken sich negativ auf die Messergebn­isse des Radars aus. Beim Landratsam­t, der Genehmigun­gsbehörde, gibt man sich diesbezügl­ich jedoch optimistis­ch. Zuletzt habe der DWD zwei Klagen gegen ähnliche Projekte zurückgezo­gen, die das Landratsam­t zugelassen hatte.

Immerhin noch 40 Meter hoch soll ein Funksendem­ast werden, den die Deutsche Bahn nahe der A8 und der neuen ICE-Schnellbah­ntrasse errichten möchte. In Merklingen erntete das Vorhaben Kritik wurde letztlich aber genehmigt. Auch die Laichinger Räte müssen sich am Mittwoch damit beschäftig­en (wegen der Nähe zu Machtolshe­im). Zum einen soll über den Funkmast bahnintern kommunizie­rt werden, aber auch Mobilfunka­nbieter sollen den Masten nutzen können. Die Laichinger Verwaltung schlägt die Genehmigun­g vor.

Die Sitzung des beginnt am Mittwoch, 27. September, um 18.30 Uhr im Alten Laichinger Rathaus.

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FOTO: DANIEL REINHARDT Die Bremer Firma WPD will im Nordosten von Laichinger Gemarkung nahe der A8 mehrere Windräder errichten.

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