Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Befreiungs­schlag der Spatzen

Fußball, Regionalli­ga Südwest: Ulm feiert mit dem 2:0 gegen Völklingen den ersten Saisonsieg

- Von Stefan Kümmritz

ULM - Der Bann ist gebrochen. Im neunten Spiel haben die Spatzen ihren ersten Saisonsieg in der FußballReg­ionalliga Südwest errungen. Der SSV Ulm 1846 schlug Aufsteiger Röchling Völklingen hochverdie­nt mit 2:0, verpasste allerdings ein deutlicher­es Ergebnis.

Aufatmen bei den Verantwort­lichen, Aufatmen bei den Spielern. Aber keine Euphorie. Erst muss nachgelegt werden, ehe sich die Ulmer auf dem richtigen Weg befinden. Denn die Völklinger hatten nicht die Klasse, um die Spatzen ernsthaft in Gefahr zu bringen. Was auch daran lag, dass die Gastgeber vor 2500 Zuschauern (1942 zahlende, dazu viele Kinder und Gäste aus eingeladen­en Vereinen mit freiem Eintritt) in der zweiten Halbzeit auch einmal gewisse spielerisc­he Qualitäten zeigten.

In der ersten Halbzeit waren die Ulmer mindestens 20 Minuten lang nervös und fahrig, was zu einigen unnötigen Ballverlus­ten führte. Auch die Ideen aus dem Mittelfeld heraus waren zu spärlich und oft durchschau­bar. So ließ Völklingen nur zwei Torchancen des Gegners zu, aber beide führten zu Treffern. Tim Göhlert per Kopf (28.) und David Braig (43.) sorgten für die 2:0-Pausenführ­ung.

Der Vorsprung gab den SSV-Kickern offenbar mehr Sicherheit. Sie begannen zu spielen und einige gelungene Kombinatio­nen zu zeigen. Eine davon hätte fast zum 3:0 geführt, aber die Direktabna­hme von Luca Graciotti knallte an die Latte des Gästetores (56.). Die Ulmer erspielten sich weitere gute Chancen – ohne Erfolg. Dann flog der mit Gelb vorbelaste­te Völklinger Moritz Zimmer nach einem dummen Foul mit der Ampelkarte vom Platz (80.). Aber auch in Überzahl gelang den Spatzen kein weiterer Treffer. Als die Fans sangen „Der SSV ist wieder da“, lenkte der Torhüter der Saarländer, Sebastian Buhl, einen Schuss von Ardian Morina noch an den Pfosten (88.). Bei aller Freude über den Sieg gilt es nun, am kommenden Samstag beim SC Freiburg II nicht leer auszugehen. Wenn das 2:0 gegen Völklingen eine Eintagsfli­ege bleibt, ist (fast) nichts gewonnen.

„Wie in den Spielen zuvor haben wir hinten nichts zugelassen“, sagte Ulms Trainer Tobias Flitsch nach dem Spiel gegen Völklingen. „In den ersten 20 Minuten gab es unnötige Ballverlus­te. Dann haben wir uns Stück für Stück an den ersten Sieg herangearb­eitet. Es gab nur zu bemängeln, dass wir nicht mehr Tore gemacht haben. Wieder haben wir zwei Mal nur das Aluminium getroffen. Wir müssen beim Torabschlu­ss noch konzentrie­rter sein. Es gibt noch viel zu arbeiten.“

„Es war nur eine Frage der Zeit, bis es passiert“, sagte Ulms Mittelfeld­spieler Vinko Sapina, der nach langer Verletzung­spause wieder dabei war. „Wichtig ist, dass wir jetzt mit Selbstvert­rauen ins nächste Spiel gehen.“Auch Sapinas Teamkolleg­e Luc Graciotti war glücklich. „Es ist gut, wenn der Knoten platzt. Der erste Sieg bringt ein gutes Gefühl. Wir müssen nachlegen.“

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FOTO: HÖRGER Ulms Tim Göhlert freut sich über seinen Führungstr­effer zum 1:0.

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