Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Zu viele Verdächtige
Die Toten vom Bodensee: Abgrundtief (ZDF, Mo., 20.15 Uhr) -
Der Bodensee mit der Lindauer Insel im Hintergrund lässt sich vom Pfänder und aus der Luft hervorragend in Szene setzen. Das gelingt auch bei der neuen Folge der Reihe „Die Toten vom Bodensee“hervorragend. Unklar bleibt diesmal allerdings, warum es ein deutsch-österreichisches Ermittlerpaar braucht, um einen Fall zu lösen, der offensichtlich nur in Österreich spielt. Da könnte die Bregenzer Kripo auch ohne Hilfe des Lindauer Kollegen Micha Oberländer (Matthias Koeberlin) ermitteln. Doch als die mit Eisenketten umschlungene Wachsleiche eines Mädchens aus dem See geborgen wird, das seit 15 Jahren verschwunden war, sucht er mit seiner Kollegin Hannah Zeiler (Nora Waldstätten) den Mörder des Mädchens mit Down-Syndrom.
Die Reihe der Verdächtigen ist lang – der Zuschauer meint: zu lang. Unsympathisch ist die Wirtin, die aus ihrem Hass gegen die Behinderte keinen Hehl macht. Aber auch der damals junge Lehrer des Mädchens hat etwas zu verbergen. Welche Rolle spielt der pensionierte Polizist, der bis heute in dem Fall ermittelt? Was ist mit der damaligen Geliebten des Vaters, die inzwischen dessen Frau ist? Und ist der Vater wirklich so getroffen oder ist das nur gespielt? So plätschert die Handlung vor sich hin. Schön, dass man einiges Wissenswertes über den Bodensee erfährt, der noch viele Geheimnisse birgt.