Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Großübung von Wehr und ASB
Um im Notfall Leben retten zu können, wurden drei Unfallszenarien geübt.
LAICHINGEN - Um im Notfall Menschenleben retten zu können, müssen die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr und die des Rettungsdienstes Hand in Hand arbeiten und im besten Fall ein eingespieltes Team sein. Aus diesem Grund hat der ASB Region Alb & Stauferland eine Großübung anberaumt – mit Unterstützung der Laichinger Wehr.
Während vormittags die Theorie auf der Tagesordnung stand, ging es am Nachmittag dann zur Sache. Die behandelten Themen wie „Gefahrenstoffe im Einsatz“, Eigenschutz, Fahrzeugaufstellung, moderne Unfallrettung und Fahrzeugtechnik und mehr wurden in drei verschiedene Unfallszenarien umgesetzt.
An drei Stationen haben die zwölf Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr realitätsnahe Unfallsituationen nachgestellt. Die etwa 20-köpfige Mannschaft des ASB, darunter Notärzte und die diensthabende Besatzung des ASB, wurden alarmiert und mit den jeweiligen Situationen Vorort konfrontiert.
Drei Einsätze sind zu bewältigen
Szenario 1: Ein Mechaniker war in die Montagegrube gestürzt. Dabei bohrte sich ein spitzer Gegenstand durch seinen Oberschenkel. Auf der Grube stand ein Auto mit laufendem Motor. Eine der Herausforderungen für die ASB-Sanitäter war der enge, schlecht zugängliche Raum, der für die Versorgung des Patienten zur Verfügung stand. In der Grube war kein Platz für die Hilfsmittel wie Verbände und Infusionen, alles musste von oben hinunter gereicht werden.
Szenario 2: Auf dem Flachdach eines Gebäudes wird ein nicht ansprechbarer Dachdecker aufgefunden. Unklar ist, ob er einen Stromschlag erlitten hat und ob noch weitere Personen verletzt wurden. Zudem ist das Dach nur über einen sehr schmalen Durchgang zu erreichen. Also musste die Drehleiter der Feuerwehr angefordert werden, um den schwer Verletzten vom Dach transportieren zu können.
Szenario 3: Ein Traktor ist mit der Schaufel seitlich in ein Auto gefahren und hat dieses gegen eine Mauer gedrückt. Dem Fahrer ist nichts passiert, sein Sohn im Kindersitz auf dem Beifahrerplatz dagegen ist schwer verletzt. Hier waren die Helfer des ASB vor das Problem gestellt, dem Vater im Auto Beistand zu leisten und ihn nicht mit seinem verletzten Kind alleine zu lassen, während rings um ihn herum die Rettungsmaschinerie der Feuerwehr anläuft.
Auch die Feuerwehr stand vor einer Herausforderung: An der Unfallkonstellation zwischen Schaufel und Auto sollte möglichst nichts verändert werden, da sonst unvorhergesehene Spannungen auftreten könnten, die den Zustand des Autos und somit der Insassen weiter verschlechtern würden.
Während die drei ASB-Gruppen reihum alle Szenarien abarbeiteten, blieben die Feuerwehrmänner an ihren Positionen. Nach jedem Durchgang wurden die Rettungsmaßnahmen besprochen und reflektiert. Die wichtigste Beobachtung war bei allen Szenarien die gleiche: Gute Kommunikation ist das Allerwichtigste, was die Helfer bei ihren Einsätzen brauchen. Dabei gehe es nicht nur darum zu sagen, was man tut oder tun möchte. Genauso wichtig sei es, dass der Angesprochene verstanden habe, was der andere meinte, und Rückmeldung gebe. Nur so könnten die Hilfskräfte effektiv miteinander arbeiten – zum Wohle des Patienten. So lautete das einmütige Fazit.
Die Organisatoren der Übung, Peter Bischoff, Lehrrettungsassistent von ASB, sowie Martin Zeifang von der Feuerwehr Laichingen waren mit der guten und reibungslosen Zusammenarbeit der beiden Hilfskräfte sehr zufrieden. Viele Erfahrungen konnten gesammelt werden.