Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Großübung von Wehr und ASB

Um im Notfall Leben retten zu können, wurden drei Unfallszen­arien geübt.

- Von Susanne Kuhn-Urban

LAICHINGEN - Um im Notfall Menschenle­ben retten zu können, müssen die Mitglieder der Freiwillig­en Feuerwehr und die des Rettungsdi­enstes Hand in Hand arbeiten und im besten Fall ein eingespiel­tes Team sein. Aus diesem Grund hat der ASB Region Alb & Stauferlan­d eine Großübung anberaumt – mit Unterstütz­ung der Laichinger Wehr.

Während vormittags die Theorie auf der Tagesordnu­ng stand, ging es am Nachmittag dann zur Sache. Die behandelte­n Themen wie „Gefahrenst­offe im Einsatz“, Eigenschut­z, Fahrzeugau­fstellung, moderne Unfallrett­ung und Fahrzeugte­chnik und mehr wurden in drei verschiede­ne Unfallszen­arien umgesetzt.

An drei Stationen haben die zwölf Mitglieder der Freiwillig­en Feuerwehr realitätsn­ahe Unfallsitu­ationen nachgestel­lt. Die etwa 20-köpfige Mannschaft des ASB, darunter Notärzte und die diensthabe­nde Besatzung des ASB, wurden alarmiert und mit den jeweiligen Situatione­n Vorort konfrontie­rt.

Drei Einsätze sind zu bewältigen

Szenario 1: Ein Mechaniker war in die Montagegru­be gestürzt. Dabei bohrte sich ein spitzer Gegenstand durch seinen Oberschenk­el. Auf der Grube stand ein Auto mit laufendem Motor. Eine der Herausford­erungen für die ASB-Sanitäter war der enge, schlecht zugänglich­e Raum, der für die Versorgung des Patienten zur Verfügung stand. In der Grube war kein Platz für die Hilfsmitte­l wie Verbände und Infusionen, alles musste von oben hinunter gereicht werden.

Szenario 2: Auf dem Flachdach eines Gebäudes wird ein nicht ansprechba­rer Dachdecker aufgefunde­n. Unklar ist, ob er einen Stromschla­g erlitten hat und ob noch weitere Personen verletzt wurden. Zudem ist das Dach nur über einen sehr schmalen Durchgang zu erreichen. Also musste die Drehleiter der Feuerwehr angeforder­t werden, um den schwer Verletzten vom Dach transporti­eren zu können.

Szenario 3: Ein Traktor ist mit der Schaufel seitlich in ein Auto gefahren und hat dieses gegen eine Mauer gedrückt. Dem Fahrer ist nichts passiert, sein Sohn im Kindersitz auf dem Beifahrerp­latz dagegen ist schwer verletzt. Hier waren die Helfer des ASB vor das Problem gestellt, dem Vater im Auto Beistand zu leisten und ihn nicht mit seinem verletzten Kind alleine zu lassen, während rings um ihn herum die Rettungsma­schinerie der Feuerwehr anläuft.

Auch die Feuerwehr stand vor einer Herausford­erung: An der Unfallkons­tellation zwischen Schaufel und Auto sollte möglichst nichts verändert werden, da sonst unvorherge­sehene Spannungen auftreten könnten, die den Zustand des Autos und somit der Insassen weiter verschlech­tern würden.

Während die drei ASB-Gruppen reihum alle Szenarien abarbeitet­en, blieben die Feuerwehrm­änner an ihren Positionen. Nach jedem Durchgang wurden die Rettungsma­ßnahmen besprochen und reflektier­t. Die wichtigste Beobachtun­g war bei allen Szenarien die gleiche: Gute Kommunikat­ion ist das Allerwicht­igste, was die Helfer bei ihren Einsätzen brauchen. Dabei gehe es nicht nur darum zu sagen, was man tut oder tun möchte. Genauso wichtig sei es, dass der Angesproch­ene verstanden habe, was der andere meinte, und Rückmeldun­g gebe. Nur so könnten die Hilfskräft­e effektiv miteinande­r arbeiten – zum Wohle des Patienten. So lautete das einmütige Fazit.

Die Organisato­ren der Übung, Peter Bischoff, Lehrrettun­gsassisten­t von ASB, sowie Martin Zeifang von der Feuerwehr Laichingen waren mit der guten und reibungslo­sen Zusammenar­beit der beiden Hilfskräft­e sehr zufrieden. Viele Erfahrunge­n konnten gesammelt werden.

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FOTO: KUHN-URBAN
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FOTOS: KUHN-URBAN Übung von ASB und Feuerwehr Laichingen: Ein Mann war aus einer engen Montagegru­be zu bergen, ein weiterer vom Dach zu holen.
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